Ex-Schalke-Coach Gross „Die größte Enttäuschung meiner Karriere“

Gelsenkirchen · Der Schweizer Trainer Christian Gross hat sich zu seiner Entlassung bei Schalke 04 geäußert. Dabei sprach er auch über missglückte Wintertransfers des Revierklubs – und über seine eigene Zukunft.

Ex-Schalke-Trainer Christian Gross.

Ex-Schalke-Trainer Christian Gross.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Schweizer Trainer Christian Gross hat die Freistellung beim FC Schalke 04 als größte Enttäuschung seiner Karriere bezeichnet. In einem „Blick“-Interview antwortete der 66-Jährige am Sonntagabend auf eine entsprechende Frage mit „Ja“. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga hatte sich am Vormittag von der sportlichen Leitung um Trainer Gross und Sportvorstand Jochen Schneider getrennt. Die stark vom Abstieg bedrohten Gelsenkirchener reagierten damit auf das 1:5 beim VfB Stuttgart einen Tag zuvor.

„Ich bin sehr enttäuscht. Zumal ich als Trainer immer noch das Gefühl habe, dass sich die Mannschaft entwickelt. Dass wir sportlich auf dem richtigen Weg waren und Fortschritte machen. Und ich nach wie vor überzeugt bin, dass Schalke den Abstieg noch verhindern kann“, sagte Gross nun dem „Blick“. Er sei am Sonntagmorgen von Schneider am Telefon informiert worden. „Es war der Abschluss von zwei unglaublichen Tagen“, sagte Gross. Neben Gross und Schneider mussten auch Co-Trainer Rainer Widmayer, Athletiktrainer Werner Leuthard und Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether bei den Schalkern gehen.

Schon vor der Partie in Stuttgart hatten Medienberichte für Unruhe gesorgt, denen zufolge einige Spieler bei Schneider auf die Ablösung des Schweizer Fußball-Lehrers gedrängt haben sollen. „Diese Meldung von der Revolte, vom Aufstand oder von was auch immer, brachte natürlich große Unruhe“, sagte Gross.

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Zu ihm sei kein Spieler gekommen, sagte Gross und verwies darauf, dass „es im Umfeld einer Mannschaft Strömungen geben kann, die über das Fußballerische hinausgehen. Auch wenn ich klar sagen muss: Mir fehlten die Siege. Keine Frage.“ Im Nachhinein würde er „im Winter nicht mehr die gleichen Spieler holen. Ich würde bei den Transfers versuchen, ein glücklicheres Händchen zu haben“, sagte Gross – und nannte als Beispiel die Verpflichtung von Klaas-Jan Huntelaar.

Seine Trainer-Laufbahn will Gross trotz des Kurzzeit-Debakels fortsetzen. "Es wäre kein Happy End für meine Karriere", sagte der 66-Jährige.

(kron/dpa)
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