Angst vor Gewalt Frankfurt warnt seine Fans vor Lazio-Spiel

Frankfurt am Main · Vor dem Spiel von Eintracht Frankfurt bei Lazio Rom sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Sogar einen Fanmarsch hat die Polizei untersagt. Der Verein warnt seine Fans vor den Römern.

 Fans von Lazio Rom auf der Tribüne. (Symbolfoto)

Fans von Lazio Rom auf der Tribüne. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Fabio Sasso

Eintracht Frankfurt hat seine Fußball-Fans vor der Europa-League-Partie am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) bei Lazio Rom zur Besonnenheit aufgerufen. „Natürlich ist Rom kein einfaches Pflaster und ein gefährliches“, warnte Eintracht Vorstand Axel Hellmann am Dienstag angesichts der als gewaltbereit bekannten Anhänger von Lazio. Rund 8500 Fans, die sich im Vorverkauf Tickets sichern konnten, werden auf jeden Fall die Eintracht begleiten. Es wird aber erwartet, dass noch weitere tausende Fans des Bundesligisten nach Rom reisen.

„Wir raten entschieden davon ab, sich weitere Eintrittskarten vor Ort zu kaufen“, sagte Hellmann. Es werde keinen Ticketverkauf für Gästefans am Spieltag geben. Ohne gültiges und personalisiertes Ticket sei kein Einlass in das Stadion möglich, teilte der Verein zudem mit.

Die Polizei von Rom wies darauf hin, dass die deutschen Fans nur mit einem Busservice von der Piazzale delle Canestre zum Olympiastadion gelangen können. „Ein Fan-Walk zum Stadion ist strengstens verboten! Das Zuwiderhandeln wird von der Polizei geahndet“, hieß es in einer deutschsprachigen Broschüre.

Eintracht-Vorstand Hellmann empfiehlt außerdem, am Spieltag „in Alltagskleidung“ durch Rom zu spazieren und nicht mit Trikots und Schals von Eintracht Frankfurt, um jede Provokation zu vermeiden. Im Hinspiel am 24. Oktober am Main war es zwischen den Anhängern der Klubs bereits zu Auseinandersetzungen gekommen. Beim Europacup-
Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach im Februar 2013 war ein deutscher Fan von mutmaßlichen Lazio-Anhängern niedergestochen worden.

Bei den Hessen zählt die vermeintliche "Ausrede" der Mehrfachbelastung durch die Europa League indes nicht. "Ich habe als Spieler selbst 60, 70 Spiele in der Saison gemacht mit Länderspielen. Es spielt sich alles im Kopf ab. Der Körper ist fit und man trainiert dafür ja auch", sagte Sportvorstand Fredi Bobic in der Sendung "100 Prozent Bundesliga - Fußball bei Nitro".

Seine Spieler "sollen das abrufen, was sie drin haben im Tank und den Kopf freibekommen. Und dann freuen wir uns auch drauf", sagte der frühere Nationalspieler: "Wir haben ein Jahr lang gekämpft und es über das Pokalfinale geschafft. Alle haben sich darauf gefreut. Warum sollten wir die Europa League abschenken? Wir haben Lust darauf, die Fans haben Lust darauf. Man sieht die Choreographien, die Stimmung - egal gegen wen du spielst, das Stadion ist voll."

(dpa/sid/sef)
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