Ex-Borusse mit klarer Meinung Stranzls Worte stoßen bei Fans auf viel Zuspruch

Mönchengladbach · Wenn Martin Stranzl etwas zu Borussia Mönchengladbach zu sagen hat, hören alle genau hin. Der Österreicher formulierte deutliche Worte, vor allem, als es um Denis Zakaria und Matthias Ginter ging. Anklang fanden seine Aussagen vor allem bei den Fans.

Martin Stranzl - Rückblick auf seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach
106 Bilder

Martin Stranzl – Seine Zeit in Gladbach in Bildern

106 Bilder
Foto: imago sportfotodienst

Anführer, Top-Einstellung und klare Worte – mit diesen Attributen hat sich Martin Stranzl von 2011 bis 2016 am linken Niederrhein zum Publikumsliebling hochgearbeitet. Niederlagen erzürnten den Österreicher, von seinen Mitspielern erwartete Stranzl stets, über die eigenen Grenzen hinauszugehen – und es entsprach seinem Selbstverständnis, mit gutem Beispiel voranzugehen. 145 Spiele absolvierte er bis zu seinem Karriereende für Borussia.

Dass sich Stranzl bis heute nicht scheut, den Finger in die Wunde zu legen, hat er in der vergangenen Woche bewiesen. Im „Sport1“-Interview sprach der 41-Jährige über die Krise des Klubs und wurde besonders deutlich, als es um Denis Zakaria und Matthias Ginter ging, deren Zukunft noch nicht geklärt ist. „Spieler kommen und gehen, wichtig ist Borussia. Es ist schwierig, wenn du einen Spieler davon überzeugen musst, im Verein zu bleiben. Wenn Ginter oder Zakaria nicht zu schätzen wissen, was es heißt, für Borussia zu spielen, dann sollen sie gehen“, sagte Stranzl.

Seine Worte kamen vor allem bei den Fans an. Mit „Mein Held“ oder „Legende“ kommentierten Gladbach-Fans Stranzls Aussagen. „Wann kommt der Mann endlich zurück“, schrieb Twitter-User @Brodo_14. Und @bmg_edits betonte: „Spieler wie Stranzl haben den Verein verstanden“. Stranzl ging sogar noch einen Schritt weiter und schilderte, wie er die Mannschaft aus der Distanz wahrnehmen würde. „Was Gladbach immer ausgezeichnet hat, war dieses Motto ‚Wir sind Borussia‘. Das lebt keiner mehr. Mir fehlt das Wir-Gefühl bei Borussia. Früher wollte man Dinge gemeinsam angehen, heute wirkt das nicht mehr so“, sagte Stranzl, der auch im offiziellen Fan-Forum des Vereins Lob für seine Sätze erhielt.

Borussia Mönchengladbach: Alle Trikots seit 2003 im Überblick
55 Bilder

Alle Trikots von Borussia Mönchengladbach

55 Bilder
Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Martin Stranzl hätte es nicht besser sagen können“, schreibt „Kampfknolle“. „Einfach sensationell der Stranzl“, schreibt Forum-User „Borowka“. Die weiteren Reaktionen in den sozialen Netzwerken zeigen ebenfalls, wie sehr Stranzl den Fans aus der Seele spricht. Sogar von seinem ehemaligen Mitspieler Patrick Herrmann erhielt Stranzl für eines seiner Zitate auf Instagram ein „Gefällt mir“.

Dass Gladbachs Trainer Adi Hütter, der im Sommer von Eintracht Frankfurt gekommen war, vereinsintern nicht zur Diskussion steht, freut Stranzl. „Ich finde es richtig, dass Max zu Hütter steht und das auch so offen kommuniziert. Er steht auch noch in einigen Wochen dazu, er ist kein Fähnchen im Wind“, sagte Stranzl. Nach zuletzt vier Niederlagen konnte Hütter den Negativtrend mit seinem Team, zumindest ergebnistechnisch, beim 1:1 am vergangenen Wochenende bei der TSG Hoffenheim beenden.

Über seinen Landsmann Hütter sagt Stranzl außerdem: „Viele Freunde und Bekannte von mir haben mit ihm zusammengearbeitet. Ich weiß also, wie er tickt und arbeitet.“ Die Probleme sieht Stranzl eher in der Kabine. „Borussia ist gerade einfach keine Mannschaft“, so Stranzl. Von solchen Vorwürfen wollten die Gladbacher in den vergangenen Wochen allerdings nichts wissen. Beweisen müssen sie dies in der Rückrunde, die am 7. Januar mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern beginnt, vor allem sich selbst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort