Borussia Mönchengladbach "Younes ist ein Supertalent"

Mönchengladbach · Für Granit Xhaka ist klar: Amin Younes ist ein potenzieller Star. Der Schweizer vergleicht Borussias Talent mit seinem ehemaligen Teamkollegen beim FC Basel, Xherdan Shaqiri. Der wechselte diesen Sommer für zwölf Millionen nach München. Younes muss (noch) etwas kleinere Brötchen backen.

 Er ist einen Kopf kleiner — macht aber trotzdem eine super Figur: Amin Younes setzt sich im Zweikampf gegen die Velberter Dimitrios Pappas und Tim Kosmala durch.

Er ist einen Kopf kleiner — macht aber trotzdem eine super Figur: Amin Younes setzt sich im Zweikampf gegen die Velberter Dimitrios Pappas und Tim Kosmala durch.

Foto: Wiechmann

Granit Xhaka ist nicht sonderlich auskunftsfreudig. Das Testspiel Borussias bei der SSVg Velbert fand der Schweizer "okay", so ähnlich urteilte der prominente Zugang auch über seine eigene Leistung. Selbst das furchtbare Wetter im Stadion zur Sonnenblume konnte den 19-Jährigen zu keiner Gesichtsregung verleiten.

Erst als das Gesprächsthema zu einer ganz anderen Person wechselt, hellen sich die Gesichtszüge Xhakas auf. Bei der Frage, wie er denn die Leistung seines jungen Kollegen Amin Younes fand, gerät der Schweizer in einen Redefluss. "Der Junge spielt super Fußball" befindet Xhaka. "Er erinnert mich sehr an meinen alten Kollegen Xherdan Shaqiri." Nur zur Verdeutlichung: Mit dem Kollegen spielte Xhaka in der vergangenen Saison noch zusammen beim FC Basel. Der Flügelspieler wechselte nun für zwölf Millionen zum FC Bayern München. Und Amin Younes? "Der Junge ist ein Supertalent", betont Xhaka nochmal. "Er hat alles, was ein Fußballer braucht."

Younes misst 1,67 Meter, Shaqiri 1,69 — ansonsten hat der Schweizer natürlich etwas mehr internationale Erfahrung vorzuweisen. Doch immerhin — Younes stach in der ersten Halbzeit des Testspiels seiner Mannschaft in Velbert heraus. Der Dribbler ist stark am Ball, hat eine feine Technik — und vergisst dabei niemals das Auge für den Mitspieler. Dass der kleine Younes durchaus auch kämpfen kann, bewies er ebenfalls. Einen fast verloren geglaubten Ball erkämpfte er sich im Strafraum zurück, dribbelte ein wenig herum und passte den Ball dann auf Lukas Rupp. Der legte quer auf Branimir Hrgota — und prompt stand es 2:0 für Borussia.

Das größte Lob bekam Younes wohl von Trainer Favre. Der nämlich hatte extra sein Spielsystem zugunsten des Regisseurs umgestellt — damit Younes hinter den Spitzen agieren konnte. "Er trainiert sehr gut, ist immer gefährlich, auch bei eins gegen eins vor dem Tor", betont Favre. "Er hat große Fortschritte gemacht."

Das Talent selbst hält sich mit Eigenlob extrem zurück. "Ich halte den Ball flach und versuche, mich weiterzuentwickeln", sagt der 18-Jährige. "Aber klar ist, dass der Trainer einem sehr viel beibringen kann. Ich denke, er hat mich schon in vielen Bereichen besser gemacht." Younes lebt den Fußball, versucht, immer einen Schritt vorauszudenken. "Wir haben es geschafft, immer Dreiecke zu bilden, damit man sich den Ball gut zupassen kann." Und passen ist ja bekanntlich die Stärke des kleinen Dribblers.

Sechs Minuten absolvierte Younes bislang in der Bundesliga. Sehr gut, dass es demnächst mehr werden. Erst recht, wenn die Prognose von Teamkollege Xhaka zutreffen sollte. Denn dann hätte Borussia einen kleinen Shaqiri direkt im eigenen Hause. Und müsste nicht, wie die Bayern, irgendwann zwölf Millionen Euro dafür hinlegen.

(RP/seeg/rm)
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