Splittervorschau zur Fußball-BL BVB elfmal in Folge sieglos gegen Schalke

Neuss (rpo). Die Spitzenklubs als Derby-Gäste: Tabellenführer Bayern München hat am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim bayerischen Nachbarklub 1. FC Nürnberg aber sicher die leichtere Aufgabe als Verfolger Schalke 04, der zum Westfalen-Knüller bei Borussia Dortmund antritt.

Allerdings liegt der letzte Sieg des BVB im Revierschlager schon sechs Jahre zurück, und acht der letzten elf Duelle endeten unentschieden. Die Münchner verloren zuletzt am 15. Mai 1999 in Nürnberg, standen da aber auch schon als Meister fest.

Der 16. Spieltag im Stenogramm:

SC Freiburg - Werder Bremen: Beginnend mit einem 1:0 am 16. September 1995 durch ein Tor von Mario Basler, wechselten sich in den letzten sieben Bremer Auftritten in Freiburg Sieg und Niederlage regelmäßig ab. Nach dem 4:2 des späteren Meisters vom 25. Oktober 2003 wäre demnach wieder ein Erfolg der Breisgauer an der Reihe. Die aber verloren die letzten sechs Spiele in Folge mit insgesamt 4:19 Toren und neun der letzten zehn Liga-Aufgaben. Schon viermal verloren die Freiburger trotz einer 1:0-Führung, nur in zwei von sieben Fällen brachte das erste Tor des Spiels dem SC auch drei Punkte. Zu Hause kassierte die zweitschwächste Heimelf der Liga nicht mehr Gegentore (zehn) als die heimstarken Leverkusener (zehn Punkte mehr) und weniger als der Tabellenzweite Schalke. Werder gewann nur eins der letzten vier Auswärtsspiele (2:1 in Stuttgart am 27. Oktober). Zwar stellt der Meister mit Tabellenführer Bayern München noch den erfolgreichsten Angriff (je 29 Treffer), aber in den letzten sechs Runden schossen die Bremer nie mehr als zwei Tore. In den 25 Pflichtspielen dieser Saison blieb Werder nur ein einziges Mal ohne Torerfolg: Am 14. September in der Champions League bei Inter Mailand (0:2). Die Bremer Abwehr kassierte die meisten Kopfball-Gegentore aller Klubs (acht) und liegt auch mit Gegentoren nach Eckbällen (fünf) an der Spitze. Andererseits erzielte Werder die meisten Tore der Liga nach der Pause (24) und in der letzten Viertelstunde (zwölf). Die Freiburger gewannen keins ihrer zehn Samstagspiele der Saison. Volker Finke und Thomas Schaaf sind mit 321 und 189 Bundesligaspielen mit ihren Klubs in Serie die dienstältesten Trainer der Liga. - Vergangene Saison: 2:4 und 1:1.

Arminia Bielefeld - Hansa Rostock: In den bisherigen acht Bundesligaduellen sprang für Bielefeld nur ein Sieg heraus: 3:0 am 7. Dezember 2002 durch Tore von Artur Wichniarek (2) und Bastian Reinhardt. Das 0:3 im Rückspiel am vorletzten Spieltag (17. Mai 2003) war aber vorentscheidend für den anschließenden Abstieg. Was Tore angeht, sind die Zuschauer in Bielefeld Magerkost gewöhnt. In sieben Spielen fielen insgesamt nur zwölf Treffer, aber die Arminia heimste mit den zweitwenigsten Heimtoren aller Klubs (sechs) stolze elf Punkte ein. Der Aufsteiger feierte nur einen seiner sieben Siege mit mehr als einem Tor Differenz und gewann die letzten drei Heimspiele in Folge. Vier von sechs Heim-Gegentoren kassierte Arminia in der letzten Viertelstunde. Torjäger Delron Buckley, der mehr als die Hälfte aller Bielefelder Treffer erzielte (zehn von 18), blieb zum ersten Mal in dieser Saison in zwei aufeinander folgenden Partien ohne Torerfolg. In den letzten acht Aufgaben erzielten die Ostwestfalen siebenmal das 1:0, verloren davon aber drei. Bielefeld ist mit fünf Platzverweisen in dieser Saison das gefährlichste Pflaster für Gästeteams. Hansa verbuchte aus den letzten sieben Runden nur einen Punkt und insgesamt zwei Tore, ist mit neun Zählern aber das beste Auswärtsteam der unteren Tabellenhälfte. Die zehn Gegentore auf fremden Plätzen werden nur von Schalke und Hertha unterboten. Bei seiner letzten Rettungsaktion in Frankfurt 1999 startete Trainer Jörg Berger, wie jetzt in Rostock, auch mit einem Punkt aus zwei Spielen und holte auch im dritten Spiel nur einen Zähler. Hansa erzielte als einziges Team der Liga noch kein Tor in der ersten halben Stunde.

Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg: Nur dem früheren Leverkusener Jürgen Röber gelang als Trainer des VfL Wolfsburg ein Punktgewinn in der BayArena. Am 15. März 2003 glich Tomislav Maric zum 1:1-Endstand aus. Bei den sechs Siegen in den übrigen Partien schoss Leverkusen jeweils mindestens zwei Tore. Auch in der laufenden Saison war bis zum 0:3 am 20. November gegen Schalke 04 ein Zwei-Tore-Minimum der Bayer-Standard in Heimspielen. Mehr Tore als Leverkusen vor eigenem Publikum erzielte nur Wolfsburg. Andrej Woronin war in den letzten sechs Runden sechsmal erfolgreich und teilte sich mit Sturmkollege Dimitar Berbatov die letzten vier Ligatreffer. Bayer gewann noch keinmal in dieser Saison zwei aufeinander folgende Ligaspiele und blieb in einem Drittel der Partien ohne Torerfolg. Die "Wölfe" sind auswärts zahnlos: Sie verloren die letzten vier Gastspiele und kassierten dabei im Schnitt drei Gegentore, bei insgesamt nur einem eigenen Treffer. Die 24 Gegentore des ehemaligen Tabellenführers werden nur von vier Klubs übertroffen. Wolfsburg verlor erstmals zwei Partien in Folge und verzeichnete noch kein einziges Unentschieden. Der Ex-Leverkusener Thomas Brdaric war in jedem der letzten drei Spiele einmal erfolgreich. Bayer schoss vor der Pause nur drei Tore, die wenigsten der Liga, Wolfsburg 14. Kein Team kommt so angriffslustig aus der Kabine wie die Leverkusener, die in der Viertelstunde nach dem Wechsel schon elf Treffer erzielten, die meisten aller Klubs. Der VfL nutzte sechs Freistöße zu Toren, Bayer kassierte mit solchen Standards schon fünf Gegentore. - Vergangene Saison: 4:2 und 1:0.

Hertha BSC Berlin - Borussia Mönchengladbach: Nur vier Siege gelangen den Gladbachern in 19 Bundesligaspielen bei der Hertha. Der bislang letzte Erfolg, 2:1 am 10. September 2002, war Borussias einziger Auswärtssieg in der gesamten Saison 2002/03. Von den 39 Gastspielen nach dem Sieg in Berlin gewannen die Gladbacher mit vier verschiedenen Trainern nur drei, alle mit Holger Fach als Verantwortlichem. Sein Nachfolger Dick Advocaat brachte es bislang nur auf vier Punkte in vier Spielen und hat damit noch einen schlechteren Schnitt als Fach, der zwölf Zähler in elf Partien holte. Den letzten Auswärtserfolg für Gladbach gab es am 10. April mit einem 2:1 in Rostock. Kein Team schoss in der Fremde weniger Tore als die Borussen, von deren fünf Treffern drei auf das Konto von Oliver Neuville gingen. In den letzten fünf Gastspielen holte die schwächste Auswärtself der Liga insgesamt nur einen Punkt (beim 1:1 in Mainz am 6. November). Hertha ist seit fünf Runden ungeschlagen, war aber in den letzten beiden Heimspielen im Glück: Jeweils erst in der Nachspielzeit erzielten die Berliner den 1: 1-Endstand. Hertha kassierte in den letzten vier Heimspielen genau ein Gegentor, gewann aber nur ein einziges Mal zu Hause, am 16. Oktober mit 3:1 gegen Leverkusen. Nur beim 0:0 gegen Stuttgart am 19. September blieb Torwart Jens Fiedler zu Hause ohne Gegentor. Marcelinho erzielte in den letzten drei Runden insgesamt fünf Treffer und ist mit 43 Toren der viertbeste Berliner Bundesligatorschütze aller Zeiten. Falko Götz erreichte in 28 Bundesligaspielen mit Hertha 50 Punkte und weist damit den besten Schnitt (1,78 Punkte pro Partie) aller 16 Berliner Trainer auf. - Vergangene Saison: 2:1 und 1:1.

Hamburger SV - Hannover 96: Das 3:3 vom 18. August 1987 war das einzige Unentschieden zwischen den beiden Klubs aus 16 Bundesligatreffen in Hamburg. Den bislang letzten Vergleich dort gewannen die Niedersachsen am 2. August 2003 zum Saisonauftakt mit 3:0. Jetzt verlor "96" nur eine der letzten neun Ligapartien (0:3 bei Bayern München am 6. November), und Torwart Robert Enke schaffte schon sechsmal ein "zu Null". Andererseits gewann Hannover nur eins der letzten vier Spiele und erzielte dabei insgesamt nur drei Treffer. Von den Klubs aus der oberen Tabellenhälfte holten die Niedersachsen die wenigsten Auswärtspunkte (acht). Der HSV gewann die letzten drei Partien in Folge und schoss dabei im Schnitt genau vier Tore. In den acht Spielen mit Trainer Klaus Toppmöller verbuchten die Hanseaten insgesamt acht Treffer, in den sieben Aufgaben mit Trainer Thomas Doll insgesamt 20 Tore. Mit dem neuen Coach unterlag Hamburg nur einmal, am 7. November beim 1:2 gegen Schalke, und geriet nur einmal 0:1 in Rückstand, beim 3:1 gegen Wolfsburg am 21. November. Hannover kassierte sieben von elf Auswärts-Gegentoren in der letzten Viertelstunde und verlor sechs Punkte durch Gegentore in den letzten 20 Minuten. Hamburg holte zu Hause vier Zähler durch Treffer in der Schluss-Viertelstunde, verlor aber zwei von drei Samstags-Heimspielen dieser Saison. - Vergangene Saison: 0:3 und 2:3.

VfB Stuttgart - VfL Bochum: Frank Schulz besiegelte mit einem Elfmeter am 29. Mai 1987 das 4:2, den letzten von vier Bochumer Siegen in Stuttgart. In den folgenden 13 Gastspielen am Neckar traf der VfL zwar noch zehnmal ins Netz, aber es reichte nur noch zu vier Unentschieden. Jetzt sind die Westfalen seit dem 28. August (2: 1 in Bielefeld) auswärts sieglos, und die letzten vier Partien in fremden Stadien verloren sie allesamt, die letzten drei ohne eigenen Treffer. Das letzte Bochumer Auswärtstor erzielte Raymond Kalla am 3. Oktober beim 2:3 in Schalke. Von den letzten fünf Partien gewann der VfL nur eine, und vier der fünf Tore dabei schoss Vratislav Lokvenc. Stuttgart blieb in vier der letzten fünf Pflichtspiele ohne Torerfolg, schaffte aber auch in den letzten beiden Ligapartien ein zu Null. Insgesamt hielt Torwart Timo Hildebrand schon achtmal sein Gehäuse "sauber" und führt damit vor dem Hannoveraner Robert Enke (sechsmal) und Oliver Kahn von Tabellenführer Bayern München (fünfmal). Die Schwaben sind mit sechs Siegen (davon die letzten fünf ohne Gegentor) aus sieben Spielen die erfolgreichste Heimelf der Liga mit den wenigsten Gegentoren zu Hause. In jedem Heimspiel gingen sie mit 1:0 in Führung, auch bei der bislang einzigen Niederlage, dem 1:2 gegen Bremen am 27. Oktober. Der VfB verlor aber auch vier der letzten sieben Punktspiele. Im Gottlieb-Daimler- Stadion traf in dieser Saison noch kein Gast in der ersten Halbzeit ins Tor. Dazu passend schoss Bochum keins seiner sieben Auswärtstore vor der Pause, kassierte aber im ersten Abschnitt zehn von 14 Gegentoren in der Fremde. - Vergangene Saison: 1:1 und 0:0.

1. FC Nürnberg - Bayern München (alle Samstag, 15.30 Uhr): Das Torkonto ist mit 33:32 noch positiv für die Nürnberger, obwohl sie nur sieben von 21 Heimspielen gegen die Bayern gewannen (bei elf Niederlagen) und nur vier letzten 16 Duelle im Frankenstadion. Für den bislang letzten Erfolg sorgten Sasa Ciric und Martin Driller am 15. Mai 1999 mit ihren Toren zum 2:0 unter der Regie von Trainer Friedel Rausch. Zwei Wochen später folgte das Abstiegsdrama wegen eines zu wenig geschossenen Tores gegenüber Frankfurt. Die letzten beiden Heimspiele gegen die Bayern mit dem Ex-Münchner Klaus Augenthaler auf der Trainerbank endeten jeweils 1:2. Die sechs Nürnberger Heim-Gegentore sind in dieser Saison die beste Bilanz aller Klubs jenseits der 20-Punkte-Marke, aber damit gelangen nur zwei Siege zu Hause. Aus den letzten drei Partien holte der "Club" insgesamt nur einen Zähler. In den letzten drei Partien schoss Nürnberg jeweils genau ein Tor, jeweils durch den zwölffachen Saisontorschützen Marek Mintal, der sechs der letzten sieben Tore des Aufsteigers erzielte. In den letzten sieben Runden trafen für den "Club" nur Mintal (7) und Markus Schroth (3) ins Netz. Nur halb so viele Treffer wie Mintal hat Münchens Top-Torjäger Roy Makaay erzielt, der zuletzt am 18. September zum 2:2 in Dortmund in einem fremden Bundesligastadion erfolgreich war. Der Rekordmeister gewann sechs der letzten sieben Ligaspiele, die letzten vier in Folge, und schoss bei jedem der letzten sechs Pflichtspielsiege hintereinander mindestens drei Tore. In den letzten sechs Runden traf Claudio Pizarro fünfmal und schob sich mit jetzt 45 Toren in der Bayern-Torschützenliste an "Kaiser" Franz Beckenbauer (44) vorbei auf Platz 16.

1. FC Kaiserslautern - Mainz 05: Spitzenreiter Bayern München war das einzige Team, das den 1. FC Kaiserslautern in den letzten fünf Runden besiegen konnte - nach einem 0:1-Rückstand. Der FCK gewann seine letzten drei Heimspiele, die letzten beiden ohne Gegentor, und ließ in den letzten vier Partien auf dem Betzenberg insgesamt nur ein Gästetor zu: durch den Bielefelder Delron Buckley beim Lauterer 2:1 am 31. Oktober. In fünf der letzten sechs Spiele gingen die Pfälzer mit 1:0 in Führung. Für Kaiserslautern gab es die meisten Heimelfmeter aller Klubs (drei), die Ferydoon Zandi alle verwandelte. Das Fritz-Walter-Stadion ist aber neben der AWD-Arena von Hannover der einzige Bundesligaschauplatz, an dem es in dieser Saison noch keinen Platzverweis gab. Das bislang einzige Sonntag-Heimspiel gewann der FCK, während Mainz seine beiden Sonntag-Gastspiele verlor. Der Aufsteiger musste in den letzten vier Auswärtspartien in Folge Niederlagen einstecken und kassierte dabei abwechselnd zwei und vier Gegentore. Von den letzten fünf Aufgaben gewann Mainz nur eine (1:0 gegen Bochum am 20. November). Acht von 24 Saisontoren des Neulings fielen durch "Joker", und zwar sechs verschiedene: Ligaspitze. Bremen erzielte die bisherige Bestmarke von neun Jokertoren mit nur drei Spielern. Mainz schoss im zweiten Spielabschnitt mehr Tore (20) als Kaiserslautern in der gesamten Partie, verbuchte schon sieben Punkte durch Treffer in der letzten Viertelstunde und verlor (als einziges Team neben Gladbach) noch keinen Zähler durch ein Gegentor in diesem Zeitraum.

Borussia Dortmund - Schalke 04 (beide Sonntag, 17.30 Uhr): Alfred Nijhuis, Thomas Häßler, Andreas Möller - das sind die letzten Spieler gewesen, die den Dortmunder Fans im Revierderby Anlass zum Siegesjubel gaben. Sie schossen am 14. November 1998 ein 3:0 gegen Schalke heraus. Von den folgenden elf Prestrigeduellen gewann der BVB kein einziges mehr: acht Unentschieden, drei Siege für Schalke, zuletzt am 30. Januar 2004 mit 0:1 im Westfalenstadion. Noch demütigender aber war das 0:4 vom 23. September 2000 an gleicher Stelle, mit dem sich die "Knappen" an Dortmund vorbei auf Platz zwei schoben. Dort steht S04 auch jetzt nach acht Siegen aus neun Punktspielen mit Trainer Ralf Rangnick. Auf fremden Plätzen hat der neue Coach gar noch eine blütenweiße Weste: vier Spiele, vier Siege mit insgesamt nur einem Gegentor, das dem Hamburger Stefan Beinlich am 7. November beim 1:2 gelang. Die letzte Schalker Auswärtsniederlage stammt vom 25. September (0: 1 in Hannover). Die "Königsblauen" kassierten auswärts die wenigsten Gegentore aller Klubs (sechs) und sind auch Ligaspitze in Sachen Treffer vor der Pause (15). Sie holten aber auch schon fünf Punkte durch Treffer in der letzten Viertelstunde, alle auswärts. Dortmund verlor sechs der letzten neun Pflichtspiele und drei der letzten vier Ligapartien zu Null. Aus den letzten acht Runden (ohne Unentschieden) stehen insgesamt nur vier Treffer zu Buch. Andererseits gewann der BVB auch seine letzten beiden Heimspiele ohne Gegentor. Dortmund büßte zu Hause schon vier Zähler durch Gegentore in der Nachspielzeit ein, gewann selbst aber noch keinen Punkt durch ein Tor in den letzten 20 Minuten. Im Westfalenstadion trafen die Gastgeber nach dem Wechsel erst zweimal ins Netz. Die Hälfte aller 16 Saisontore erzielten die Borussen mit dem Kopf, und Jan Koller ist Ligaspitze mit fünf Kopfballtreffern. - Vergangene Saison: 0:1 und 2:2.

(sid)
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