Warten auf den Anruf Asamoah will ins Ausland

Hamburg (RPO). 306-mal schnürte Gerald Asamoah seine Schuhe, um die Bundesliga-Spielfelder umzupflügen. Momentan ist der ehemalige Nationalspieler vereinslos. Seit dem Sommer wartet der 32-Jährige auf ein passendes Angebot - bisher vergeblich.

Saison 2011/12: Diese Profis sind derzeit vereinslos
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Erholt sieht er aus, der schwarze Anzug sitzt passgenau, das weiße Hemd spannt nicht über dem Bauch. Sein Business-Outfit will Gerald Asamoah jedoch schnellstmöglich wieder zur Seite legen - sobald der erlösende Anruf kommt. Denn seit dem Sommer steht der 43-malige Fußball-Nationalspieler ohne Verein da, ein ungewohntes Gefühl für den Strafraum-Wühler, der sich bei Schalke 04 und dem FC St. Pauli in die Herzen der Fans gekämpft hat.

"Die Angebote, die da waren, haben einfach nicht gepasst, deswegen habe ich noch nicht unterschrieben. Ich will nicht mit aller Macht irgendwo unterschreiben und dann passt es nachher nicht. Es wird schon bald etwas passieren", sagte Asamoah dem SID.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr hatte der 32 Jahre alte Stürmer noch im Mittelpunkt gestanden und den FC St. Pauli in Ekstase versetzt. Der Kiez-Klub siegte im Hamburger Derby beim HSV dank Asamoahs Tor mit 1:0.

Nach dem Abstieg mit St. Pauli hätte Asamoah zu Schalke 04 zurückkehren können. Dort besaß er einen gültigen Vertrag und wäre dieser Tage überraschend auf seinen Entdecker Huub Stevens getroffen, der das Traineramt von Ralf Rangnick übernimmt. Doch der Deutsch-Ghanaer hatte Lust auf eine neue Erfahrung, das Ausland sollte es sein. Er löste seinen Vertrag bei Schalke auf.

Auf Gespräche mit dem griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus folgten aber keine Autogramme auf dem Briefpapier des Vereins. Auch Vorstellungstermine im Wüstenstaat Katar brachten bisher nicht den gewünschten Job. Jetzt hält sich Asamoah beim VfB Hüls in der fünften Liga fit - und versucht, geduldig zu bleiben.

"Die Kinder sind jetzt vier, und bis sie in Deutschland zur Schule gehen, habe ich das Ziel, ins Ausland zu gehen. Wenn man jetzt aber lange warten muss und die Füße anfangen zu jucken, kann man sich aber vielleicht doch vorstellen, in Deutschland tätig zu sein", sagte Asamoah.

Untätig ist der Familienvater auch ohne gültigen Profi-Vertrag nicht. Asamoah nutzt die Zeit, um seinem Cafe in der Hamburger Speicherstadt bei einem PR-Termin einen Besuch abzustatten. Gemütlich und entspannt ist es dort. Doch die Ruhe und seinen schicken Anzug würde der Fußball-Arbeiter liebend gerne gegen ein Trikot und einen packenden Zweikampf im Strafraum eintauschen.

(SID/jaso)
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