Deal mit Versicherungskonzern Allianz steigt mit 110 Millionen Euro bei den Bayern ein

Köln · Bayern München erwartet einen neuen warmen Geldregen. Das Versicherungs-Unternehmen Allianz wird als dritter Anteilseigner an der FC Bayern München AG einsteigen.

Die Allianz hält bereits die Namensrechte am Münchener Stadion.

Die Allianz hält bereits die Namensrechte am Münchener Stadion.

Foto: dpa, Tobias Hase

Der deutsche Branchenführer Bayern München baut seine wirtschaftliche Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga weiter aus. Das Versicherungs-Unternehmen Allianz, bereits Namensgeber der Arena, wird für 110 Millionen Euro mit 8,33 Prozent dritter Anteilseigner an der FC Bayern München AG.

Einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung bestätigten die Bayern und die Allianz am Dienstagabend. "Für den FC Bayern ist dies ein großer Tag", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. "Wir haben diese Entscheidung einstimmig im Präsidium und Verwaltungsbeirat des Vereins getroffen. Mit den drei bayerischen Unternehmen Allianz, adidas und Audi ist der FC Bayern ein Triple-A mit seinen Partnern. Es ist ein Traum - wir sind sehr stolz darauf, zeigt dies doch die Stärke dieses Vereins."

Allerdings soll das Geld nicht umgehend in neue Stars reinvestiert, sondern für die Entschuldung der Arena und den Neubau der Nachwuchsakademie verwendet werden. Schon in der vergangenen Woche auf der SpoBis, Europas größtem Sportbusiness-Kongress, hatte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge angedeutet: "Wir investieren in Steine und nicht in Beine, das ist derzeit unser vordringliches Ziel." Wann der Umzug der Nachwuchsakademie vom Vereinssitz Säbener Straße aus dem Stadtteil Giesing-Harlaching nach Freimann ansteht, ließ der 58-Jährige offen.

Das frische Geld soll größtenteils in die Finanzierung des Stadions fließen, an dem die Allianz bereits seit der Einweihung 2005 die Namensrechte hält und sich diese mit einer Option bis 2041 gesichert hat. Die Arena wäre somit sofort abbezahlt, die Bayern wären schuldenfrei und hätten jährlich etwa 30 Millionen Euro mehr für andere Zwecke zur Verfügung.

Der Versicherungskonzern Allianz wird nach dem Sportartikel-Unternehmen adidas und dem Auto-Hersteller Audi der dritte große Teilhaber der FC Bayern AG. Adidas hatte im Jahr 2001 noch 75 Millionen Euro für 10 Prozent gezahlt. Audi folgte dann 2009 mit 90 Millionen für 9,09 Prozent.

Dass die Allianz mehr Geld für weniger Anteile bezahlt, liegt am seit 2001 gestiegenen Wert des Bundesliga-Tabellenführers, der im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 432,8 Millionen vermelden konnte. Mit dem Allianz-Einstieg erfolgt eine Kapitalerhöhung - die drei Konzerne halten künftig je 8,33 Prozent am FC Bayern. Hauptanteilseigner bleibt satzungsgemäß der Verein mit seinen Mitgliedern - mit 75 Prozent der Aktien.

(sid)
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