Mit Klinsis Hockey-Trainer Sensationeller Wechsel: Rangnick in die 3. Liga!

Hoffenheim (rpo). Es ist die Sensation des Fußball-Sommers: Ralf Rangnick wird neuer Trainer der TSG Hoffenheim. Der ehemalige Coach von Bundesligist Schalke 04 unterschreibt beim Regionalligisten einen Fünf-Jahres-Vertrag. Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters wechselt ebenfalls zur TSG - er wird neuer Sportdirektor beim Team von Klub-Boss Dietmar Hopp.

 Ein Sieg zum Abschluss: Hoffenheims Ralf Rangnick.

Ein Sieg zum Abschluss: Hoffenheims Ralf Rangnick.

Foto: ddp, ddp

Angesichts der geballten Fachkompetenz und der langfristigen Verträge des Duos bis 2011 strahlte auch Hopp. "Das ist ein historischer Tag für unseren Klub. Wir wollen etwas schaffen, was in Deutschland einmalig ist", schwärmte der SAP-Gründer, der sich aber "nicht als kleiner Roman Abramowitsch von Hoffenheim" sieht.

Rangnick hatte sich die Entscheidung rund sechs Monate nach seiner Entlassung bei Schalke 04 nicht leicht gemacht. Doch nach fünf Treffen mit Hopp folgte die Zusage. "Hier kann man etwas aufbauen, das ist im schnelllebigen Alltag der Bundesliga schlecht möglich. Die Infrastruktur ist glänzend, und die Voraussetzungen stimmen einfach", sagte Rangnick und verwies unter anderem auf die zwei Jugendförderzentren der Hopp-Stiftung in Walldorf und Zuzenhausen.

Besondere Bedeutung kommt auch Peters als Direktor für Sport- und Jugendförderung zu. Der 46-Jährige war zu Beginn des Jahres als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Gespräch, nachdem sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann für eine Verpflichtung des innovativ denkenden Krefelders stark gemacht hatte. Doch der DFB entschied sich gegen den vierfachen Familienvater Peters und für den früheren Nationalspieler Matthias Sammer. Bislang zuletzt war allerdings trotzdem eine Verpflichtung von Peters durch den DFB im Gespräch.

Peters: "Das ist eine riesige Herausforderung"

Peters will nach der Hockey-WM im September in Mönchengladbach sein Amt als Herren-Bundestrainer niederlegen und am 15. Oktober seinen Posten in Hoffenheim antreten. "Es gibt große Parallelen zwischen Hockey und Fußball. Das ist eine riesige Herausforderung für mich", meinte Peters, der bei den Kickern vor allen Dingen in mentaler Hinsicht noch "einigen Nachholbedarf" sieht.

Auch Klinsmann freute sich für Peters: "Ich habe ihm zu dem Schritt gratuliert. Hopp hat ein Weltunternehmen aufgebaut, jetzt holt er sich den besten Vordenker", sagte "Klinsi" der Bild-Zeitung, während der frühere Hockey-Verbandsboss Christoph Wüterich lobte: "Ich kenne niemanden, der sich in sportwissenschaftlicher Hinsicht so auskennt wie Bernhard. Ich wundere mich, dass die Fußballer nicht schon früher bei uns gewildert haben", erklärte Wüterich.

Fördern statt protzen heißt die Devise für das Hoffenheimer "Kompetenz-Team", das Jochen Rotthaus (VfB Stuttgart) als neuer Geschäftsführer und Jan Schindelmeiser (früher TeBe Berlin und FC Augsburg) als verantwortlicher Sportmanager für Spieler-Transfers komplettieren. Allerdings will Hopp zweigleisig fahren und schloss einige sinnvolle Verpflichtung für die kommende Saison nicht aus.

Bis spätestens 2009 will der Pokal-Viertelfinalist von 2003, der in der abgelaufenen Regionalliga-Saison mit 20 Punkten Rückstand auf Regionalliga-Süd-Meister FC Augsburg Platz vier belegte, eine 50-Millionen-Euro teure Arena gebaut haben. Ob das Stadion wie gewünscht in Heidelberg stehen wird, entscheidet sich aber erst im September.

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