Deutscher soll Ski-Unfall gefilmt haben Augenzeuge: Schumacher ist "gemächlich gefahren"

Grenoble · Was genau zum folgenschweren Sturz von Michael Schumacher führte ist weiter offen. Aufschlüsse könnte neben der Helmkamera des Formel-1-Rekordweltmeisters auch ein weiteres Video bringen. Ein deutscher Tourist könnte laut "Spiegel" den Unfall zufällig gefilmt haben.

Auch eine Woche nach dem Ski-Unfall des lebensgefährlich verletzten Michael Schumacher sind Folgen und der genaue Hergang des Unglücks weiter ungeklärt. Neue Erkenntnisse könnte neben der Helmkamera des Formel-1-Rekordweltmeisters, die seine Familie an die französische Staatsanwaltschaft übergab, auch ein Zufalls-Video eines deutschen Urlaubers bringen.

Der "Spiegel" berichtet, ein 35 Jahre alter Flugbegleiter habe vergangenen Sonntag nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt mit einem Smartphone seine Freundin gefilmt. Im Hintergrund des Films sei leicht verwackelt zu sehen, wie ein Skifahrer in dem nicht präparierten Teil zwischen zwei Pisten über den Schnee gleitet und schließlich zu Fall kommt. Nach Aussagen des möglichen Zeugen, der sich nach Angaben des Nachrichtenmagazins am Freitag beim "Spiegel" meldete, war dieser Skifahrer offenbar Michael Schumacher.

Filmaufnahmen der Staatsanwaltschaft übergeben

Riesen-Projektion zu Schumachers Geburtstag
5 Bilder

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Foto: dpa, David Ebener

Er soll "gemächlich gefahren" und mit einem Tempo von "maximal 20 Stundenkilometern" unterwegs gewesen sein. Dies würde zu Aussagen von Schumachers Managerin Sabine Kehm passen, die angesichts von Spekulationen über ein hohes Fahrtempo betont hatte, Schumacher sei nicht allzu schnell gefahren. Der Augenzeuge aus dem Ruhrgebiet hat laut "Spiegel" angekündigt, seine Filmaufnahmen als Beweismaterial der Staatsanwaltschaft Albertville zu übergeben.

Schumacher liegt nach seinem Sturz oberhalb des Nobelskiorts Meribel seit dem 29. Dezember im Universitätskrankenhaus von Grenoble im künstlichen Koma, zweimal wurde er bereits am Kopf operiert. Sein Zustand ist kritisch, aber stabil, teilte seine Managerin am Samstag schriftlich mit.

"Wir betonen ausdrücklich, dass jegliche Information über seinen Gesundheitszustand, die nicht von den behandelnden Ärzten oder seinem Management stammt, nicht valide und reine Spekulation ist", erklärte sie. Nach Absprache mit den behandelnden Ärzten sei mit einer weiteren Pressekonferenz nicht vor Montag zu rechnen.

Helmkamera "freiwillig" übergeben

Die Familie habe den Untersuchungsbehörden die Helmkamera Schumachers übergeben, teilte Kehm einen Tag nach Schumachers 45. Geburtstag weiter mit. Dies sei "freiwillig im Rahmen der Untersuchungen" geschehen. "Dass dies gegen den Willen der Familie geschehen ist, ist unwahr", betonte die Managerin. Schumacher habe den Helm beim Sturz in den französischen Alpen getragen, hatte die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

(dpa)
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