"R.I.P."-Seiten verbreiten sich Im Netz wird Michael Schumacher schon für tot erklärt

Düsseldorf · Es ist ein geschmackloses und perfides Handeln, wenn Menschen versuchen aus der Not anderer Profit zu machen. Das zeigt sich derzeit auch im Fall von Michael Schumacher. Während der ehemalige Formel-1-Weltmeister nach seinem Ski-Unfall in einer französischen Klinik um sein Leben kämpft, verbreiten sich in den sozialen Online-Netzwerken immer mehr Meldungen, die Schumacher für tot erklären.

Im Netz wird Michael Schumacher schon für tot erklärt
Foto: Screenshot Facebook

"R.I.P. Michael Schumacher", heißt eine der ersten Seiten die bei Facebook innerhalb weniger Tage mit über 20.000 "Gefällt-mir"-Angaben "belohnt" wurde. Es ist nur eine von vielen, moralisch mehr als fragwürdigen Maschen, die nichts anderes bezwecken sollen, als möglichst viel Aufmerksamkeit zu erlangen - und im schlimmsten Fall dadurch in Form von Werbeeinnahmen auch noch Profit erzielen. Was aberwitzig klingt, ist leider nur allzu oft Realität.

Positiv ist lediglich die Tatsache, dass die Vielzahl von Schumacher-Fans fast täglich solche Seiten an Facebook melden, damit das soziale Netzwerk sie entfernt. Ist dies noch nicht geschehen, überwiegen auch auf den eigentlichen Seiten die kritischen Stimmen.

So bezeichnet eine Userin die Macher der Seite "RIP Michael Schumacher 1969-2014" als herzlos und dumm und fordert eine sofortige Löschung der Seite. Ein weiterer User appeliert an das Gewissen der Betreiber: "Schon einmal darüber nachgedacht, wie übel sowas bei Angehörigen und ihm selbst rüberkommt?" Eine rhetorische Frage, die nur einen Schluss zulässt: Offensichtlich nicht.

Was bleibt, sind die Genesungswünsche tausender anderer Menschen, ob prominent oder nicht, die ihm in seinem "härtesten Rennen" über Twitter und Co. Genesungswünsche senden, oder ihm zum Geburtstag gratulieren. Gesten, die den Angehörigen Mut machen und von Anstand zeugen. Eigenschaften, die heute offenbar nicht mehr selbstverständlich sind.

(rpo)
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