Weltreiterspiele Dressur-Equipe auf Goldkurs - Chaos beim Distanzritt

Tryon · Die deutsche Dressur-Equipe hat bei den Weltreiterspielen in Tryon/North Carolina Kurs auf Gold genommen. Chaotisch ging es derweil beim Distanzritt zu.

 Dressurreiterin Dorothee Schneider auf dem Pferd Sammy Davis reitet durch den Parcours (Archivbild).

Dressurreiterin Dorothee Schneider auf dem Pferd Sammy Davis reitet durch den Parcours (Archivbild).

Foto: dpa/Uwe Anspach

Zum Auftakt des Grand Prix überzeugten Jessica von Bredow-Werndl und Dorothee Schneider mit guten Leistungen auf dem Viereck und brachten den Titelverteidiger zur Halbzeit in Front. Vor der Entscheidung in der Nationenwertung am Donnerstag (ab 14.45 Uhr/MESZ) liegt die Mannschaft von Bundestrainerin Monica Theodorescu vor dem US-Team und Schweden.

Startreiterin von Bredow-Werndl zeigte auf Dalera einzig Rhythmusprobleme bei der ersten Piaffe und holte den Tagesbestwert von 76,677 Punkten. Team-Olympiasiegerin Schneider hatte mit Sammy Davis jr. anfangs einige Schwierigkeiten, steigerte sich aber im Verlauf ihrer Aufgabe und legte 75,062 Punkte nach.

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„Ich bin sehr zufrieden. Die Dalera ist super gegangen, war sehr konzentriert", sagte WM-Debütantin von Bredow-Werndl: „Die erste Piaffe hat vielleicht kurz Unsicherheit bei allen Beteiligten hervorgerufen, aber ich habe sofort erkannt, was ich falsch gemacht habe.“ Auch Schneider war „sehr happy“ mit ihrer Vorstellung, nachdem sie ebenfalls die erste Piaffe verpatzt hatte. „Es ist der Punkt, dass man das schnell abhakt und versucht, alles positiv nach vorne zu bringen“, sagte sie.

Der Druck liegt nun bei den beiden besten Paaren der deutschen Equipe, diese Vorlage zu Gold zu veredeln. Zunächst geht am Donnerstag Sönke Rothenberger mit Cosmo auf das Viereck, Schlussreiterin der deutschen Equipe ist die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth mit Bella Rose. Doch auch bei den Gastgebern warten in Kasey Perry-Glass auf Dublet sowie Laura Graves auf Verdades noch die stärksten Duos.

Chaotisch ging es derweil beim Distanzritt zu. Das Rennen wurde aufgrund der „potenziell hochgefährlichen Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit“ am Mittwochabend abgebrochen, wie der Weltverband FEI mitteilte. Auch der tiefe Boden nach starken Regenfällen am Nachmittag führte zu diesem Schritt. „Das war eine schwierige Entscheidung, aber sie wurde zum Wohle der Pferde und Reiter getroffen“, sagte Thomas Timmons, der Vorsitzende der Tierarzt-Kommission im Weltverband FEI. „Es wäre unsicher gewesen, weiter zu reiten.“

Es war der passende Abschluss eines völlig verkorksten Rennens. Am frühen Morgen gingen die Langstreckler auf ihren 160 km langen Kurs - und wurden noch auf der ersten Runde zurückgepfiffen, da einige Reiter beim Start falsch auf die Strecke geleitet wurden. Weil die FEI keine Möglichkeit für eine Verlegung des Wettbewerbs sah, erfolgte ein Neustart und der Kurs wurde auf 120 km verkürzt.

Schon bevor es zum zweiten Mal auf die Strecke ging, übte Reiter Bernhard Dornsiepen heftige Kritik an den Organisatoren. „Wir Athleten bereiten uns das ganze Jahr auf eine Weltmeisterschaft, auf diesen Höhepunkt, vor. Das ist so ein Scheiß! Das ist respektlos uns Reitern, uns Athleten und vor allen Dingen unseren Pferden gegenüber“, sagte er. Zudem monierte der 50-Jährige, dass die Reiter im Vorfeld weder die Strecke besichtigen durften noch Streckenkarten bekommen hätten.

Für das deutsche Team platzte der Medaillentraum derweil schon nach der ersten Runde des neu gestarteten Rennens. Das Pferd Serpa von Rebecca Arnold wies beim obligatorischen medizinischen Check vor der zweiten Runde einen zu hohen Puls auf, das Paar schied aus. Da das mit nur drei Reitern angetretene deutsche Team kein Streichresultat besaß, ritten Dornsiepen und Ursula Klingbeil nur noch in der Einzelwertung.

(old/sid)
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