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Schleswig-Holsteinischer FDP-Politiker galt als enger Weggefährte Wolfgang Kubicki trauert um seinen Freund Jürgen Möllemann

Kiel (rpo). Dem FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki fällt die Arbeit schwer. In Gedanken war er bei seinem Freund, Jürgen Möllemann. "Zusammen mit meiner Frau habe ich bis vier Uhr morgens diskutiert", berichtet ein trauriger und mitgenommener Kubicki.

<P>Kiel (rpo). Dem FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki fällt die Arbeit schwer. In Gedanken war er bei seinem Freund, Jürgen Möllemann. "Zusammen mit meiner Frau habe ich bis vier Uhr morgens diskutiert", berichtet ein trauriger und mitgenommener Kubicki.

Seine Stimme ist belegt. Kubickis Ehefrau war eine der Anwälte Möllemanns. Auf die Frage, wie denn der Gestorbene auf die Häme und die Attacken aus der FDP reagiert habe, sagt Kubicki: "Er ist stets kämpferisch mit den Sachen umgegangen." Es habe ihn jedoch nicht unberührt gelassen.

Die Freundschaft zwischen Kubicki und Möllemann ist auf gemeinsame Niederlagen und vor allem auf gemeinsame Erfolge zurückzuführen. Kubicki wurde 1993 auf dem Münsteraner Parteitag nicht in den Bundesvorstand gewählt, obwohl damit gerechnet worden war. "Jürgen Möllemann mich seinerzeit ermuntert weiterzumachen", erinnert sich Kubicki: "Das habe ich ihm nie vergessen." Die innige Beziehung wurde in Zeiten, als es der Partei richtig schlecht ging, also ab 1996, bis zu den gemeinsamen Wahlerfolgen 2000 gefestigt. "Das Auf und Ab verband uns", sagt Kubicki.

Das "Projekt 18" hatten Möllemann und Kubicki gemeinsam an der Kieler Förde in einem Strander Lokal entwickelt und zuerst auf Bierdeckeln skizziert. Auch privat verband Kubicki und Möllemann einiges. So war Möllemann 1997 Gast auf der Hochzeit von Wolfgang Kubicki und Anette Marberth. Als Tandem-Springer fielen die beiden Liberalen mehrfach gemeinsam aus dem Flugzeug.

Selbstmord scheint ihm unvorstellbar

"Jürgen Möllemann wurde aus der Partei gedrängt", analysiert Kubicki. "Wir haben versucht, ihn in der Familie zu behalten." Nun rätselt Kubicki, ob Möllemanns Tod Selbstmord oder Unfall war. Zweieinhalb Stunden vor dem Sprung in den Tod habe er mit Möllemann telefoniert. Auch Annette Marberth-Kubicki tat dieses. Es lief alles erwartungsgemäß. Die Durchsuchungen seien abgelaufen wie angekündigt. "Da war nichts Überraschendes", sinniert Kubicki. "Insofern ist es für mich gar nicht vorstellbar, dass Jürgen sich umgebracht haben soll.

Er hatte nichts zu befürchten, und er schien mir aufgeräumt, ruhig und gelassen", beschreibt Kubicki das letzte Telefonat mit seinem Freund. Unabhängig davon hätten sie sich für kommende Woche in Hamburg verabredet. "Ich bekomme die Enden nicht zusammen", sagt ein nachdenklicher Kubicki. "Ich bin tief traurig, weil ich einen guten Freund verloren habe." Hinzu komme die Verzweiflung der Familie Jürgen Möllemanns, die ihn mitnehme.

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