Warnung an NRW

Nordrhein-Westfalen und seine Kommunen schulden ihren Kreditmarkt-Gläubigern sagenhafte 180 Milliarden Euro – das sind fast zehn Prozent aller Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland. NRW bezahlt im laufenden Jahr Zinsen von 4,6 Milliarden Euro. Angesichts des hohen Schuldenbergs ist das noch geradezu billig. Noch kann das Land von den sehr guten Refinanzierungsbedingungen für Deutschland insgesamt profitieren. Für Bundesanleihen zahlen Investoren derzeit sogar drauf.

Doch das kann sich rasch ändern – dann nämlich, wenn sich die Euro-Krise weiter zuspitzt. Wie wahrscheinlich das ist, zeigt die Tatsache, dass schon wieder die Rede ist von einer Aufstockung des Euro-Rettungsschirms. Das würde das deutsche Haftungsrisiko erhöhen, die Kreditwürdigkeit auch Nordrhein-Westfalens würde von den Rating-Agenturen herabgestuft. Einen Warnschuss gab Moody´s gestern ab. Alle Pläne der Landesregierung zur Senkung der Neuverschuldung wären dann obsolet.

Gern verweist sie auf die weniger dramatische Pro-Kopf-Verschuldung des Landes. Richtig, doch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine enorme Gesamtverschuldung Nordrhein-Westfalen verwundbarer macht als alle anderen Länder.

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(mar)
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