Wolfsburg VW macht 3,5 Milliarden Euro Verlust
Wolfsburg · Die Abgas-Affäre des Autokonzerns macht Milliardenrückstellungen nötig.
Der Abgas-Skandal drückt VW erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder in die roten Zahlen. Im dritten Quartal musste der Konzern wegen der hohen Rückstellungen für die Folgen der Diesel-Manipulationen einen Milliardenverlust ausweisen. Das Drama beendet abrupt eine jahrelange und zuletzt immer rasantere Rekordfahrt. Die Verluste zwingen VW, seine Jahresziele zu kappen.
Die Kosten für die Folgen der weltweit elf Millionen Dieselautos mit manipulierten Abgaswerten verdecken, dass sich Europas größter Autobauer eigentlich im dritten Quartal wacker schlug. Trotz der Krisen in Brasilien und Russland und des Gegenwinds in China greifen die laufenden Bemühungen um Kostendisziplin. So lief es etwa beim Sorgenkind Pkw besser. Waren vor Zinsen und Steuern im Herbst 2014 nur 2,30 Euro je 100 Euro Umsatz geblieben, sind es nun 2,80 Euro. Selbst der Verlustbringer Seat schreibt schwarze Zahlen.
VW-Konzernchef Matthias Müller zog ein zweigeteiltes Fazit: "Die Zahlen zeigen einerseits die starke Substanz des Volkswagen-Konzerns, andererseits treten erste Auswirkungen der derzeitigen Situation klar zutage. Wir werden alles daran setzen, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen."
Vertriebschef Axel Kalthoff betonte, dass der Skandal bisher weder Absatz noch Bestellungen in Summe negativ beeinflusse. Gleichzeitig räumte er ein, dass die jüngste Marktforschung Vertrauensverluste zeige. Unklar sei, ob und wann sich das im Verkauf zeige.