Steinbrücks Wahlkampf mit Beamtenpensionen

Fast 1,9 Millionen Beamte zählt Deutschland. Und Peer Steinbrück ist einer von ihnen, wenn auch ein ganz besonderer. Er brachte es vom Referenten zum Regierungschef, und in seiner Freistellung vom Staatsdienst sogar zum Millionär. Das ist grundsätzlich kein Problem. Nur wenn ein Millionär als Kanzlerkandidat mit dem Thema soziale Gerechtigkeit punkten will, muss er schon den großen Hammer unter Verleugnung der eigenen Laufbahn bemühen.

Natürlich weiß Steinbrück, dass er ohne Verfassungsänderung die Pensionen nicht an die Renten koppeln kann. Wenn er trotzdem in der Attitüde eines Robin Hood im Klischee-Wildwuchs der Beamtenprivilegien den Rächer der Rentner spielt, dann zielt das unterschwellig auf Sozialneid ab.

Dabei hätte Steinbrück dem Thema mit zwei Sätzen einen anderen Dreh geben können: Indem er das Heer der Polizisten und Soldaten mit eher bescheidenen Bezügen von den fürstlichen Tarifen der Staatssekretäre unterschieden hätte – oder klargestellt hätte, dass seit Jahren genau darauf geachtet wird, die Schere zwischen Renten und Pensionen nicht weiter aufgehen zu lassen. Doch Steinbrück entschied sich für das Eigentor.

(RP)
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