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Wegen Delta-Variante Reiserückkehrer müssen sich auf Verschärfungen einstellen

Berlin · Die rapide Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sorgt dafür, dass in Portugal Hunderte Urlauber aus Deutschland vorzeitig die Koffer packen. Die Reisebranche kritisiert die pauschale Einstufung des Landes als Virusvariantengebiet. Bayern kündigt strengere Kontrollen von Rückkehrern an.

 Menschen gehen im Bahnhof Santa Apolonia im Zentrum der portugiesischen Hauptstadt Lissabon über einen Bahnsteig.

Menschen gehen im Bahnhof Santa Apolonia im Zentrum der portugiesischen Hauptstadt Lissabon über einen Bahnsteig.

Foto: dpa/Paulo Mumia

Hunderte Deutsche haben ihren Portugal-Urlaub vorzeitig beendet, um das neue Virusvariantengebiet so schnell wie möglich zu verlassen. Rund 270 Touristen hätten das Angebot angenommen, am Sonntag in den Flieger Richtung Heimat zu steigen, sagte Pascal Zahn vom deutschen Reiseanbieter Olimar in Köln der Deutschen Presse-Agentur. Gut 50 seien bereits am Samstag zurückgeflogen, weitere rund 20 wollten das am Montag tun, bevor um Mitternacht die neue Einstufung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Kraft tritt. Wer ab Dienstag aus Portugal kommend in Deutschland einreist, muss sich strengen Quarantäneregeln unterziehen.

Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1000 Deutsche in Portugal Urlaub. „Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit kurzem wieder leicht zugänglich ist“, sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen.

Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt - zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

DRV-Sprecherin Heinen forderte mehr Klarheit: „Wichtig sind für die Reisewirtschaft und natürlich auch für die Reisenden klare und leicht verständliche Einreiseregeln und ein maßvoller und zielgerichteter Umgang mit Quarantänemaßnahmen“, sagte sie. Zudem übte Heinen Kritik an der pauschalen Einstufung Portugals durch das RKI. Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten, sagte sie. „Insbesondere Madeira weist eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liegt, wird aber dennoch ab Dienstag – wie gesamt Portugal – als Virusvariantengebiet gelistet. Das ist nur schwer nachzuvollziehen“, sagte Heinen.

Zugleich bereitete Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) deutsche Reiserückkehrer wegen der Delta-Variante auf strenge Kontrollen ihrer Impfausweise und Negativtests vor. „Im Gegensatz zum letzten Sommer sind in ganz Deutschland flächendeckende Testsysteme aufgebaut", betonte Holetschek, der gleichzeitig Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, in der "Bild am Sonntag".

Entscheidend sei, „dass vor Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden", sagte Holetschek der Zeitung. Bayern sei mit dem Bund in enger Abstimmung, um engmaschige Kontrollen während der Reisezeit sicherzustellen.

(jd/dpa)
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