Statistik des Bundesamtes für Mai Preisauftrieb verlangsamte sich

Wiesbaden (AP). Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich etwas verlangsamt. Im Mai kletterten die Preise nach endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent.

Im April hatte die Jahresteuerungsrate noch 1,5 Prozent betragen, wie die Experten am Mittwoch mitteilten. Auch im direkten Monatsgvergleich von April bis Mai diesen Jahres ging der Preisindex um 0,1 Prozent zurück.

Wie auch schon in den vergangenen Monaten erwiesen sich vor allem die Mineralölerzeugnisse als Preistreiber. Ohne Heizöl und Kraftstoffe kletterte der Gesamtindex im Jahresvergleich nur um 0,6 Prozent. Telefon- und Strompreise sanken dagegen kräftig. Leichtes Heizöl verteuerte sich nach Angaben der Statistiker im Vergleich zum Mai 1999 um 47 Prozent, Gas um 13,7 Prozent und Zentralheizung sowie Fernwärme um 18 Prozent. Die Kraftstoffpreise lagen um 17,9 Prozent höher. Die Statistiker wiesen allerdings darauf hin, dass der aktuelle Anstieg der Benzinpreise bei den Berechnungen noch nicht enthalten sei. Kfz-Versicherungen verteuerten sich um 7,2 Prozent.

Den stärksten Preisrückgänge verzeichneten Strompreise mit 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau. Damit seien die Preiserhöhungen infolge der ökologischen Steuerreform mehr als ausgeglichen worden, schrieben die Statistiker. Dies dürfte auf die Öffnung der Strommärkte für neue Anbieter zurückzuführen sein. Auch die Kosten für Nachrichtenübermittlung, darunter für das Telefonieren, sanken mit fünf Prozent kräftig. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verbilligten sich um 1,4 Prozent. Molkereiprodukte und Eier kosteten im Mai 1,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, Speisefette und -öle 3,1 Prozent. Die Obstpreise sanken um 3,1 Prozent, die Gemüsepreise um 4,8 Prozent, Kaffee, Tee und Kakao wurden um 4,5 Prozent billiger. Stationäre Gesundheitsdienstleistungen verbilligten sich den Angaben zufolge um 2,7 Prozent.

Westdeutschland verzeichnete nach Angaben der Statistiker im Mai eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,4 Prozent; die neuen Länder und Berlin-Ost dagegen nur von 1,2 Prozent. Die Statistiker führten den Unterschied vor allem auf die geringere Verbrauchsbedeutung des Heizöls in Ostdeutschland zurück.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort