Liebling Merkel

Jetzt nimmt Angela Merkel der SPD auch noch die evangelische Kirche weg. Selten zuvor war die Nähe der mächtigsten Protestantin zu ihrer Kirche sichtbarer als auf dem Kirchentag in Berlin. Die Kirchentagsbesucher erlebten neben einem beeindruckenden Obama eine glänzend aufgelegte Kanzlerin, die unangenehmen Fragen wie etwa nach Abschiebungen nicht aus dem Weg ging, sondern damit insgesamt noch punktete.

Für die SPD blieb nur die Nebenrolle, obwohl sich die evangelische Kirche gern links gibt. Davon profitieren aber die Grünen - und eben Merkel, die sich zum Liebling der fortschrittlichen Protestanten entwickelt. Da passt es, dass führende CDU-Politiker wie de Maizière, Kauder, Schäuble und von der Leyen evangelisch sind.

Der SPD bleibt nur die katholische Kirche, die einst mit der CDU identifiziert wurde. Tatsächlich dominieren die Katholiken derzeit in der SPD-Führung. Und im Wirtschafts- und Sozialprogramm sind sich beide sehr ähnlich. Aber genau das hat der SPD bei der evangelischen Kirche auf Dauer nichts genützt.

(kes)
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