Persönlich Jack Ma . . . ist noch reicher als Ali Baba

Es sind unglaubliche Schätze, die von den 40 Räubern hinter den dicken Steinmauern verborgen werden: Gold, Edelsteine und Seide. Weil der Holzfäller Ali Baba die Räuber beim Betreten der Höhle belauscht hatte, wusste er, dass sich die Türen mit dem Spruch "Sesam öffne dich" entriegeln lassen - und trat ein.

Auch der Chinese Jack Ma (50) träumte von einem magischen Tor, das den Weg zu einem riesigen Schatz freigeben würde. Wie der Held der Geschichte aus 1001 Nacht fand auch Ma den Schlüssel - und nannte seinen Internet-Konzern nach dem Vorbild. Inzwischen hat Alibaba aus dem einstigen Englischlehrer und Dolmetscher den reichsten Mann Asiens gemacht. Das geht aus dem neuen "Milliardärs-Index" der Finanznachrichtenagentur Bloomberg hervor, der ihn mit einem geschätzten Vermögen von 28,4 Milliarden US-Dollar (circa 23,6 Milliarden Euro) führt. Allein im vergangenen Jahr konnte Ma sein Vermögen demnach um sagenhafte 687,8 Prozent vergrößern.

Dabei war Alibaba genau wie dessen Gründer lange nur wenigen Menschen im Westen ein Begriff. Und das, obwohl das Unternehmen, das unter anderem ein Online-Kaufhaus und eine Bezahlplattform umfasst, weltweit mehr Waren befördert als die US-Konzerne Amazon und Ebay zusammen. Erst durch den Börsengang im vergangenen Jahr wurden Alibaba und dessen in Hangzhou geborener Gründer Ma einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. In den Zeitungen standen plötzlich Berichte über einen Jungen, der Englisch übte, indem er dem Auslandssender "Voice of America" lauschte. Man las Geschichten über den Mann, der als Reiseführer 1998 einem US-Touristen die chinesische Mauer zeigte, der sich später als Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang herausstellen sollte. Der US-Internetkonzern stieg später bei dem Internetkonzern aus China ein - und profitierte ebenso wie Ma vom Börsengang. Für Ma kein Problem: Auch Ali Baba ließ andere an seinem Glück teilhaben.

(RP)
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