Gaddafis Ehefrau und drei seiner Kinder in Algerien

Tripolis (RP) Während die Aufständischen in Libyen weiter nach dem gestürzten Machthaber Muammar al Gaddafi suchen, halten sich Teile von dessen Familie jetzt offiziell in Algerien auf. Gaddafis Frau Safia und Tochter Aischa, die Söhne Hannibal und Mohammed sowie deren Kinder seien eingereist, teilte das algerische Außenministerium mit. Der Nationale Übergangsrat, die Vertretung der Rebellen, will die Auslieferung der Familie beantragen. Algerien ist das einzige Nachbarland Libyens, das den Übergangsrat noch nicht anerkannt hat..

Die Rebellen kommen beim Marsch auf Gaddafis letzte Bastion, die Stadt Sirte, nur langsam voran. Die Nato unterstützt den Vormarsch mit Angriffen auf Radarstationen und Raketen-Abschussrampen der Regierungstruppen. Der Übergangsrat verhandelt mit Gaddafis Heerführern über eine friedliche Übergabe Sirtes. Der Übergangsrat hat die Nato aufgefordert, den Druck auf die verbliebenen Vertreter des Regimes aufrechtzuerhalten. Der Vorsitzende des Rats, Mustafa Abdel Dschalil, sagte, der Gaddafi sei immer noch in der Lage "Schreckliches" anzurichten.

Nach Angaben der Rebellen haben Truppen des Machthabers Dutzende Gefangene vor ihrem Abzug aus Tripolis getötet. Die Versorgungslage in der Hauptstadt ist weiterhin prekär. Etwa 60 Prozent der Bewohner der Hauptstadt seien nur unzureichend mit Wasser versorgt. Gefunden haben die Rebellen den Attentäter von Lockerbie, der todkrank sein soll. Er hat 1988 den Absturz eines Jumbo-Jets mit 270 Insassen verursacht.

(RP)
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