Zedillo gratuliert Fox gewinnt Präsidentenwahlen in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa). In Mexiko steht ein historischer Machtwechsel bevor. Wie das Bundeswahlinstitut am späten Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte, lag der Kandidat der oppositionellen Partei der Nationalen Aktion (PAN), Vicente Fox, bei den Präsidentwenwahlen uneinholbar vorn und verwies den Kandidaten der seit 71 Jahren regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), Francisco Labastida auf Platz zwei.

Den dritten Platz belegte der Kandidat der Partei der Demokratischen Revolution (PRD), Cuauhtemoc Cardenas.

Die aus der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts hervorgegangene PRI hatte seit ihrer Gründung 1929 Mexiko ohne Unterbrechung regiert und über Jahrzehnte die Entwicklung des Landes geprägt. Den Hochrechnungen des IFE zufolge kam Fox auf 41,2 bis 48,4 Prozent, Labastida musste sich mit 33,3 bis 39,8 Prozent begnügen. Cardenas erreichte nur zwischen 15,5 und 19,9 Prozent. Für den Sieg genügte die einfache Mehrheit.

Staatspräsident Ernesto Zedillo, der nicht erneut kandidieren durfte, gratulierte Fox zu seinem Sieg und versprach eine "transparente Machtübergabe". Zugleich hob Zedillo hervor, die PRI habe in ihrer Geschichte "zum sozialen Frieden, zur politischen Stabilität und zur internationalen Anerkennung Mexikos" beigetragen. Auch Labastida und Cardenas erkannten Fox Sieg an.

Fox selbst verkündete in ersten Erklärungen, dass er auch Politiker anderer Parteien, also der PRI und PRD, in seine Regierung aufnehmen wolle. Fox wird das Amt aber erst am 1. Dezember antreten. Nach ersten Teilergebnissen könnte seine PAN eine absolute Mehrheit im Kongress gewinnen. "Wir treten mit dem rechten Fuß ins 21. Jahrhundert ein", sagte Fox.

Schon nach den ersten Trendmeldungen auf Basis von Wählerbefragungen brachen im Hauptquartier der PAN Jubelfeiern aus, während bei der PRI stundenlang betretenes Schweigen herrschte. Die PAN gewann auch die Gouverneurswahlen im zentralnördlichen Staat Guanajuato. Dort erreichte sie Wählerumfragen zufolge 58 Prozent, im südlich an die Hauptstadt grenzenden Morelos 57 Prozent. In Guanajuato, der Heimat von Fox, regierte die PAN schon seit 1991, Morelos gehörte bisher der PRI. Von 31 Bundesstaaten stellt die PRI jetzt noch in 20 den Gouverneur.

Mehr als 800 ausländische Wahlbeobachter, unter ihnen US-Ex- Präsident Jimmy Carter, waren am Sonntag im Einsatz, um die Wahlen zu überwachen. In den vergangenen Jahrzehnten waren Wahlen in Mexiko häufig von Betrugsvorwürfen überschattet. Eine Fälschung der Stimmergebnisse gilt inzwischen dank der Einrichtung eines unabhängigen Bundeswahlinstitutes als so gut wie ausgeschlossen.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort