Unternehmen hat Expansionspläne in Europa VIVA will an die Börse

Frankfurt/Main (AP) Der Musiksender VIVA verbindet mit seinem für den 19. Juli geplanten Börsengang ehrgeizige Expansionspläne: Musikfernsehen im Internet, Erweiterung des Musik-TV-Angebotes in Europa und Einstieg ins Radiogeschäft sind Ziele, die unter anderem mit dem erwarteten Erlös aus dem Gang an den Neuen Markt realisiert werden sollen, wie Vorstandschef Dieter Gorny am Montag in Frankfurt am Main zu Beginn der Zeichnungsfrist sagte.

Die bis zu 5,35 Millionen Aktien werden zwischen 16 und 23 Euro angeboten. Die Zeichnungsfrist läuft bis 17. Juli. Der Ausgabepreis soll am 18. Juli veröffentlicht werden.

VIVA sei eine Marke, die Lebensgefühl biete, sagte Gorny. Die Popkultur finde nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Radio und Internet statt. Folgerichtig wolle man in diesen Bereichen präsent sein. Im weltweiten Netz werde VIVA die Möglichkeit eröffnen, Musik anzuklicken, Informationen herunterzuladen und Servicedienste anbieten. Die Internetplattform soll in der zweiten Jahreshälfte zur Musikmesse Popkomm gestartet werden. Innerhalb von zwei Jahren wolle man in diesem Bereich einen Umsatz von etwa zehn Millionen Euro (19,5 Millionen Mark) erwirtschaften. Zugleich plant VIVA nach eigenen Angaben bundesweit ein Radioangebot im Internet.

Im Fernsehbereich setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben auf Expansion in Europa. Gespräche würden derzeit mit potenziellen Partnern in Italien, Spanien, den Niederlanden und Ungarn geführt. In Italien verhandle man mit drei lokalen Anbietern über mögliche Übernahmen oder die Gründung von Joint Ventures, sagte Gorny. Vor zwei Wochen ging bereits die polnische Tochter, VIVA Polska, an den Start. In September soll die VIVA SWIZZ auf Sendung gehen.

Der Marktführer im deutschen Musikfernsehen erwirtschaftete 1999 einen Umsatz von 48,8 Millionen Euro und erzielte ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 4,4 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2000 verbesserte sich der Umsatz auf elf Millionen Euro, nach 9,2 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Ebit stieg um 1,3 Millionen Euro auf rund 0,3 Millionen Euro.

(RPO Archiv)
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