Frauenmord im Westjordanland: Todesurteil zwei Tage nach der Tat

Ramallah (dpa). Nur zwei Tage nach einem Mord an einer jungen Frau hat ein palästinensisches Militärgericht in Ramallah im Westjordanland am Montagmorgen den 29 Jahre alten Radschi Saker zum Tode durch Erhängen verurteilt. Der Mord an der 25-Jährigen hatte am Samstag schwere Krawalle in der Stadt ausgelöst. Ein mutmaßlicher Komplize der Tat wurde zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.

Das von palästinensischen Menschenrechtsorganisationen kritisierte Schnellverfahren wurde von Palästinenserpräsident Jassir Arafat angeordnet, da seine eigene Fatah-Organisation anderenfalls mit einer Fortsetzung der Ausschreitungen gedroht hatte. Die Familie der Ermordeten hatte außerdem angekündigt, die Tote so lange nicht zu beerdigen, bis der Angeklagte verurteilt sei.

Palästinensische Menschenrechtler haben die umstrittenen Schnellverfahren scharf verurteilt, weil sie den Angeklagten keine faire Chnace zur Verteidigung gäben.

(RPO Archiv)
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