Brexit-Auswirkungen Zahl der Einbürgerungen 2019 um 15 Prozent gestiegen

Wiesbaden · Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben 2019 rund 128.900 Ausländerinnen und Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Darunter waren besonders viele Anträge von Briten.

 Vor dem EU-Ausstieg Großbritanniens hat Hamburg im Januar keinen Run auf Einbürgerungsanträge verzeichnet.

Vor dem EU-Ausstieg Großbritanniens hat Hamburg im Januar keinen Run auf Einbürgerungsanträge verzeichnet.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Damit sei die Zahl der Einbürgerungen um 16.600 oder 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und habe den höchsten Stand seit 2003 (140.700) erreicht.

Fast die Hälfte des Anstiegs (plus 8000) sei dabei auf vermehrte Einbürgerungen von Britinnen und Briten zurückzuführen. Deren Zahl sei seit 2016, dem Jahr des Brexit-Referendums, deutlich gestiegen: 2015, also vor dem Referendum, habe sie bei rund 600 gelegen, 2019 bei 14.600.

Insgesamt ließen sich nach Angaben des Bundesamts im Jahr 2019 Menschen aus 183 Staaten in Deutschland einbürgern. Größere Anstiege habe es bei Menschen aus der Ukraine (plus 1800), Rumänien (plus 1500) und Syrien (plus 1000) gegeben.

Die meisten Eingebürgerten im Jahr 2019 waren demnach Staatsangehörige der Türkei (16.200) gefolgt von Großbritannien (14.600), Polen (6000), Rumänien (5800) und dem Irak (4600). Insgesamt sei jede dritte eingebürgerte Person aus einem EU-Mitgliedstaat gekommen.

Die amtliche Einbürgerungsstatistik erhebt die Zahl der im Berichtsjahr abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren. Der Antrag kann bereits vor dem Berichtsjahr gestelllt worden sein.

(kna/malu)
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