Fuhrpark auf Erdgasautos umrüsten Tiefensee fordert CO2-Plakette für Neuwagen

Berlin (RPO). Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee will für alle Neuwagen in Deutschland eine CO2-Kennzeichnung einführen, um Autofahrer und die Industrie zu mehr Umweltschutz zu motivieren. Zudem kündigte er an, den Fuhrpark seines Ministeriums auf Erdgas-Autos umzurüsten.

Es gehe darum, bei allen Fahrzeugen den CO2-Ausstoß auf das realisierbare Optimum zu senken, egal ob sie groß oder klein sind, sagte Tiefensee gegenüber unsere Redaktion. Er wolle ein Zeichen für mehr Umweltschutz setzen, sagte er der "Bild am Sonntag". Kurze Strecken in der Hauptstadt werde er künftig mit einem Erdgas-Auto fahren. Zu dem Fuhrpark des Verkehrsministeriums gehören in Berlin laut Zeitung acht Wagen.

Er kündigte außerdem an, 2008 wolle er für alle Neuwagen in Deutschland eine CO2-Kennzeichnung einführen. Der SPD-Politiker sagte: "Die Autoindustrie muss mehr für den Umweltschutz tun". Der Käufer solle auf einen Blick erkennen können, wie viel Kohlendioxid ein Wagen ausstoße, um ihn mit Wagen der gleichen Klasse vergleichen zu können. Die Kennzeichnung könnte der ähneln, die bei Elektrogeräten zur Anzeige des Energieverbrauchs längst üblich ist. Darüber hinaus erklärte Tiefensee, er wolle sich für die schnellstmögliche Einführung einer nach dem Kohlendioxid-Ausstoß gestaffelten Kfz-Steuer einsetzen.

Umweltminister Sigmar Gabriel kündigte Ausgleichszahlungen seines Ministeriums für die Kohlendioxid-Emissionen durch Dienstreisen an. Ebenfalls in der "Bild am Sonntag" sagte er, in seinem Ministerium werde künftig am Ende des Jahres errechnet, wie viel Kohlendioxid durch Dienstreisen per Flugzeug, Auto oder Hubschrauber entstanden sei. Gemäß dem internationalen Kyoto-Klimaschutzprotokoll sollten dann Zahlungen für Umweltschutzinvestitionen an Entwicklungsländer geleistet werden. Gabriel sagte, er wolle diese Regelung für die gesamte Bundesregierung vorschlagen. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstütze ihn dabei. Finanzminister Peer Steinbrück wolle die rechtlichen Grundlagen schaffen.

Der SPD-Politiker kündigte zudem an, auch bei privaten Flugreisen künftig Klimaschutz-Ausgleichszahlungen zu leisten.

(apbackup)
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