Bonus für Pflegepersonal Scharfe Kritik von verdi an Gesundheitsminister Spahn

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat scharfe Kritik an der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt, dem Krankenpflegepersonal in Kliniken eine weitere Prämie zu gewähren. Bei den Beschäftigten gebe es ganz andere Erwartungen.

 Warnstreik am Klinikum in Dortmund-Nord im September.

Warnstreik am Klinikum in Dortmund-Nord im September.

Foto: dpa/Fabian Strauch

„Bei den Beschäftigten, die tagtäglich alles geben, um Menschenleben zu retten und zu schützen, stößt es auf völliges Unverständnis, wenn Bundesgesundheitsminister Spahn vage eine weitere Corona-Prämie für das nächste Jahr in Aussicht stellt“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler.

„Stattdessen muss erstmal der Murks der bisherigen Prämien-Regelung unverzüglich nachgebessert werden.“ Dass bisher nur ein kleiner Teil der Krankenhausbeschäftigten eine Prämie erhalte, sei „ein Armutszeugnis“. Die Erwartung der Beschäftigten im Gesundheitswesen sei klar. „Sie wollen keinen einmaligen Bonus, sondern eine Aufwertung ihrer Berufe und vor allem eine dauerhafte Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen“, sagte Bühler. Ganz oben auf der Liste stehe die Forderung nach einer verbindlichen Personalausstattung, die sich am Pflegebedarf orientiert.

Wenn Spahn ein Zeichen setzen wolle, brauche es umgehend ein nachhaltiges Personalbemessungssystem. „Das kann der Bundesgesundheitsminister gleich zu Beginn des neuen Jahres auf den Weg bringen“, so Bühler. Spahn hatte am Mittwoch eine weitere Prämie in Aussicht gestellt, weitere Einzelheiten dazu jedoch nicht genannt.

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