Einjähriges Amtsjubiläum des Präsidenten Opposition nennt Wulff "Repräsentationspräsident"

Berlin (RPO). Kurz vor seinem einjährigen Amtsjubiläum am 30. Juni stößt Bundespräsident Christian Wulff bei SPD und Grünen auf Kritik. Beide Parteien wünschen sich einen "politischeren Präsidenten".

Wulff würdigt Brandts Kniefall
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"Bundespräsident Wulff hat es geschafft, nach dem überraschenden Rücktritt von Horst Köhler, Ruhe in das Amt des Bundespräsidenten zu bringen. Dennoch hat er seine politischen Gestaltungsmöglichkeiten bei Weitem nicht ausgereizt. Er ist eher ein repräsentations- als ein politischer Präsident", sagte der baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt".

Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Aber gerade in der heutigen Zeit, mit Eurokrise und Atomausstieg, wäre es wichtig, einen Bundespräsidenten zu haben, der sich auch über aktuelle Probleme der Gesellschaft äußern würde. Die Bundesbürger würden es schätzen."

Zuvor hatte Grünen-Chefin Claudia Roth bereits eine kritische Bilanz der bisherigen Amtszeit des Bundespräsidenten gezogen. Wulff suche offensichtlich noch sein Profil, sagte Roth der Zeitung "Welt am Sonntag". Sie ergänzte: "Ich würde ihn ermutigen, noch deutlicher ein Bundespräsident der ganzen Bevölkerung mit all ihrer Vielfalt zu sein und so ein weltoffenes Deutschland zu repräsentieren." Damit könne Wulff einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft leisten.

(apd/felt)
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