Wegen sinkender Schülerzahlen CDU will Haupt- und Realschulen zusammenlegen

Berlin (RPO). Die CDU will Haupt- und Realschulen zu sogenannten Oberschulen zusammenlegen. "Bald wird es 35 Prozent weniger Schüler geben, darauf müssen wir uns einstellen", sagte die Vize-Parteivorsitzende und Bundesbildungsministerin, Annette Schavan, in einem Interview.

 Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will ihre Partei in der Schulpolitik auf einen neuen Kurs führen und dem Bund mehr Mitsprache geben.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will ihre Partei in der Schulpolitik auf einen neuen Kurs führen und dem Bund mehr Mitsprache geben.

Foto: dapd, dapd

CDU-reagierte Länder wie Sachsen und Thüringen hätten mit dem zweigliedrigen Schulsystem seit Langem gute Erfahrungen gemacht, so Schavan gegenüber der "Welt". Zugleich betonte Schavan, dass das Gymnasium sich als Schulform bewährt habe und nicht angetastet werde.

Ferner plädierte die Ministerin für eine Reform der Lehrerausbildung. Sie müsse mehr diagnostische und pädagogische Fähigkeiten vermitteln. "Die Integration der Lehrerausbildung in die Universitäten war leider ein rein organisatorischer Schritt und kein kreativer Prozess", so Schavan. Auch müsse es endlich eine wechselseitige Anerkennung der Lehrerausbildung in den verschiedenen Bundesländern geben.

Schavan leitet die CDU-Bildungskommission. Diese hat jetzt einen Leitantrag zur Aufhebung selbstständiger Haupt- und Realschulen erarbeitet und stattdessen die Schaffung von Oberschulen gefordert. Zudem soll das letzte Kindergartenjahr zum Vorschuljahr gemacht werden. Ferner sollen Erzieher die Möglichkeit bekommen, nach Weiterbildung und entsprechender Berufserfahrung auch in der Grundschule zu unterrichten. Über das Konzept wollen CDU-Präsidium und Bundesvorstand am 27. Juni beraten. Im November trifft sich die CDU zu einem Parteitag in Leipzig eigens zur Bildungspolitik.

(KNA/das)
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