Guttenberg lässt sich bei der Verleihung von einem Knappen vertreten, teilte der Aachener Karnevalsverein (AKV) mit. Der CSU-Politiker sollte als 61. Ritter die bekannten Auszeichnung erhalten. Prominente Vorgänger im närrischen Amt waren unter anderem Hans-Dietrich Genscher, Johannes Rau, Theo Waigel, Guido Westerwelle, Karl Kardinal Lehmann, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis oder Mario Adorf.

Ministerium sucht Ersatz für Ordensübergabe

Nun wird stellvertretend für ihn ein Knappe die Auszeichnung in Empfang nehmen. Wer dies sein wird, bestimmt der Ritter. Mit Hochdruck führe Guttenbergs Büro gerade die entsprechenden Gespräche, der der AKV.

Das Risiko, dass der designierte Ordensritter zu Guttenberg — in Friedenszeiten oberster Befehlshaber der Bundeswehr — auf Grund aktueller Entwicklungen in Afghanistan kurzfristig sein Erscheinen bei der Festsitzung absagen könnte, war dem AKV bereits bei der Wahl des Ritters bewusst, schreiben die Karnevalisten. Dennoch sei jetzt die Enttäuschung groß, als sie die Absage des Ministers erhielten. Eine Entwicklung, die AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil sehr bedauert. "Wir alle haben uns auf Karl-Theodor zu Guttenberg im Aachener Narrenkäfig sehr gefreut." Dennoch ist Werner Pfeil für die Festsitzung optimistisch: "Der Minister legt großen Wert darauf, einen würdigen Stellvertreter zu finden, der als Knappe den Orden für ihn entgegennimmt."

Der Orden Wider den tierischen Ernst wird seit 1950 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für Humor und Menschlichkeit im Amt verliehen. Mit der Auszeichnung für Karl-Theodor zu Guttenberg würdigt der AKV den Mut des Ministers zum Widerspruch und zum akrobatischen Querdenken für den gesunden Menschenverstand. Die Laudatio hält Vorjahresritter Dr. Jürgen Rüttgers. Die Festsitzung zur Ordensverleihung ist am 19. Februar im Aachener Eurogress, die ARD überträgt die Veranstaltung am 21. Februar ab 20.15 Uhr.