"Verbote allein bringen nichts" CSU-Politikerin fordert Facebook-Schulfach
München (RPO). Die CSU debattiert über den richtigen Umgang mit Medien. Vor allem das soziale Netzwerk Facebook hat Unmut hervorgerufen, insbesondere bei Verbraucherministerin Ilse Aigner. Nun fordert die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär, den richtigen Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken auf den Stundenplan zu setzen.
Im Klassenzimmer müsse man sich außerdem auch intensiver mit Computer- und Internet-Spielen beschäftigen, forderte Bär im Nachrichtenmagazin "Focus" und sprach sich für die bundesweite Einführung eines Schulfachs Medienkunde aus.
Eltern und Lehrer müssten sich intensiver damit beschäftigen, was Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit machten, so Bär, die selbst zwei Töchter hat. Dabei sei es unsinnig, die Spiele nur "reflexhaft als gewaltverherrlichend zu verteufeln", warnte die Leiterin des CSU-Netzrates: "Wir brauchen dringend mehr mündige Mediennutzer. Verbote allein bringen gar nichts."
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hatte sich zuletzt verägert über Facebook geäußert. Bei einem Besuch im Hauptstadtbüro des US-Konzerns seien ihr die neuesten Pläne des Unternehmens verschwiegen worden. "Es ist nicht in Ordnung, dass man uns das in Washington nicht gesagt hat", sagte die Politikerin der "Zeit".
Wenige Tage nach ihrer Reise hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg verkündet, dass die Internetseite ein Privatarchiv für seine Benutzer werden wolle. Aigner war in die USA gereist, um sich über den Datenschutz in dem Unternehmen auszutauschen.