Übergriffe auf Migranten Ermittlungen nach rechten Protesten in Chemnitz

Chemnitz · Am Sonntagnachmittag hatten sich rund 800 Menschen in der Chemnitzer Innenstadt versammelt. Unter ihnen waren auch gewaltbereite Rechte, die gegen Ausländerkriminalität protestierten. Nun ermittelt die Polizei.

 Polizisten stehen in der Chemnitzer Innenstadt vor dem Karl-Marx-Monument.

Polizisten stehen in der Chemnitzer Innenstadt vor dem Karl-Marx-Monument.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Nach dem Aufmarsch Hunderter Menschen am Sonntag in Chemnitz laufen Ermittlungen.

Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, waren unter den Demonstranten gewaltbereite Rechte, die gegen Ausländerkriminalität protestierten.

Laut Polizei waren rund 50 gewaltbereite Menschen unter den Demonstranten, die sich am Sonntag in Chemnitz nach dem Tod eines 35-Jährigen versammelt hben. Diese hätten in dem Aufzug den Ton angegeben, sagte die Chemnitzer Polizeipräsidentin Sonja Penzel am Montag. Polizisten seien mit Flaschen und Steinen beworfen worden. Drei Geschädigte, ein Afghane, ein Syrer und ein Bulgare, hätten bislang Anzeige erstattet. Penzel rief Zeugen dazu auf, eventuell vorhandene Videos von den Ausschreitungen an die Behörden zu übergeben.

Hintergrund der Demonstration war ein tödlicher Streit in der Nacht zum Sonntag nach dem Chemnitzer Stadtfest. Ein 35-jähriger Deutscher war im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. An dem Streit waren nach ersten Ermittlungen der Polizei maximal zehn Personen mehrerer Nationalitäten beteiligt.

Die Polizei hat außerdem Gerüchte über ein zweites Todesopfer nach den Auseinandersetzungen in der Innenstadt dementiert. „Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es nach dem Zwischenfall in Chemnitz keinen zweiten Todesfall“, schrieb die Polizei am Montag bei Twitter. Damit reagierten die Beamten auf Gerüchte, die in sozialen Medien verbreitet wurden.

(mba/dpa)
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