Telefonat mit Chinas Präsident Trump steht zu Ein-China-Politik

Washington · US-Präsident Donald Trump ist in der Taiwan-Frage auf China zugegangen und erkennt die Ein-China-Politik an. Sein chinesischer Amtskollege begrüßte den Schritt und nannte ihn Grundlage für weitere Beziehungen.

 Donald Trump telefonierte mit seinem chinesischen Amtskollegen.

Donald Trump telefonierte mit seinem chinesischen Amtskollegen.

Foto: ap, AB

Er werde das Prinzip der Ein-China-Politik respektieren, wonach Peking Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, sagte Trump dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping nach Angaben des Weißen Hauses am Donnerstag während eines Telefonats.

Die beiden Präsidenten hätten "zahlreiche Themen besprochen und Präsident Trump hat auf Bitten von Präsident Xi eingewilligt, den Grundsatz der 'Ein-China-Politik' zu respektieren", teilte das Weiße Haus in einer Erklärung mit. Zudem hätten beide Staatschefs Einladungen zu gegenseitigen Besuchen ausgesprochen.

Xi habe seine Wertschätzung für das Bekenntnis der US-Regierung zur Ein-China-Politik zum Ausdruck gebracht und darauf verwiesen, dass dieser Grundsatz die "politische Grundlage" für die chinesisch-amerikanischen Beziehungen sei, berichtete der chinesische Staatssender CCTV seinerseits.

Bereits am Mittwoch hatte das Weiße Haus bekannt gegeben, dass Trump Xi in einem Brief "konstruktive Beziehungen" angeboten habe. Die Regierung in Peking hatte Trumps Botschaft positiv aufgenommen und ihrerseits Zusammenarbeit angeboten.

Nach seinem Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl hatte Trump Peking unter anderem damit provoziert, dass er einen Gratulationsanruf der Präsidentin von Taiwan angenommen und Mitte Januar in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" zudem die Taiwan-Frage als verhandelbar bezeichnet hatte. In dem Gespräch hatte er den jahrzehntealten Grundsatz in Frage gestellt, wonach Washington Taiwan nicht als eigenständigen Staat anerkennt. "Alles ist Gegenstand von Verhandlungen, auch die Ein-China-Politik", hatte Trump in dem Interview gesagt.

Bereits in seinem Wahlkampf hatte Trump die Volksrepublik immer wieder zum Ziel wütender Kritik gemacht. Er warf ihr vor, Arbeitsplätze in den USA zu "stehlen" und die USA mit unfairen Handelspraktiken zu "vergewaltigen". Insbesondere der hohe Überschuss Chinas im bilateralen Handel erregte Trumps Zorn.

(maxk/afp)
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