Verschärfte Situation in Idlib Syrisches Militär bombardiert Schulen und Krankenhäuser

Beirut · In der schlimmste Flüchtlingskrise seit Ausbruch des dortigen Bürgerkriegs versperren geschlossene Grenzen den Weg in die Türkei. Die syrische Armee greift Siedlungen an, in die Zivilisten geflohen sind.

 Luftangriffe auf ein Dorf in der Provinz Idlib am 26. Februar 2020.

Luftangriffe auf ein Dorf in der Provinz Idlib am 26. Februar 2020.

Foto: AFP/OMAR HAJ KADOUR

Das syrische Militär hat in der nordwestlichen Provinz Idlib am Mittwoch zivile Ziele angegriffen. Die Situation sei nach einem Anstieg der Kriegshandlungen in den vergangenen 48 Stunden zunehmend katastrophal, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Die syrischen Streitkräfte nahmen im letzten von Rebellen gehaltenen Landesteil in den vergangenen Tagen Dutzende Dörfer ein.

In den vergangenen Tagen seien Luftangriffe in 19 Gemeinden gemeldet worden, mindestens 21 Zivilisten seien umgekommen, so Dujarric. Darunter seien fünf Frauen und neun Kinder. Zu den zivilen Zielen gehörten Schulen, medizinische Zentren und mehrere Siedlungen, in die Menschen vor den Kämpfen geflohen seien, berichtete die Hilfsorganisation Syrian Response Coordination Group.

Durch die von Russland unterstützte Militäroffensive wurden in der Rebellenprovinz Idlib in den vergangenen drei Monaten beinahe eine Million Menschen in die Flucht getrieben, Hunderte wurden getötet. Der Vormarsch löste eine humanitäre Krise aus. Die Vereinten Nationen versuchten Dujarric zufolge, die grenzüberschreitenden Hilfslieferungen auf bis zu 100 Lastwagen am Tag auszuweiten, doch das Bedürfnis „übersteigt weiterhin die Möglichkeit der humanitären Gemeinschaft, zu reagieren“.

(peng/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort