Angriff auf die Ukraine Krieg führt zu Sorgen an den Schulen in der Grafschaft

Grafschaft · Die Lage in der Ukraine zeigt Wirkung. Kinder und Jugendliche haben Angst und stellen viele Fragen. Wie darauf an Schulen in der Grafschaft reagiert wird.

Die Verunsicherung unter den Schülern ist groß.

Die Verunsicherung unter den Schülern ist groß.

Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Verunsicherung nach dem Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine ist riesengroß. Und sie geht durch alle Generationen. In den Schulen haben die Ereignisse schon am Donnerstagmorgen Wirkung gezeigt und Ängste offenbart.

Das bestätigt auch Astrid Czubayko-Reiß. „Das Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass sich Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen ernstgenommen fühlen; dass sie, wenn sie fragen, auch wirklich Antworten bekommen“, sagt die Leiterin des Grafschafter Gymnasiums in Moers. „Die Kolleginnen und Kollegen versuchen, wann immer das Thema innerhalb und außerhalb des Unterrichts aufkommt, mit möglichst einfachen Worten zu erklären, was passiert. Das ist sicher nicht einfach, weil die Situation ja auch für uns als Erwachsene neu und durchaus beängstigend ist.“

Enorme Unsicherheit, Betroffenheit und eine hohe Emotionalität stellt auch Thorsten Klag am Gymnasium Adolfinum fest. Es gebe es Schüler mit familiären Bezügen in die Kriegsgegend, sagt der Schulleiter. „Für alle Sorgen und Ängste haben wir ein offenes Ohr.“ Aufgabe der Schule sei es, in dieser Situation, Hintergründe so gut und umfänglich wie möglich zu erklären. „Wir machen das vornehmlich in den Fächern Sozialwissenschaften und Geschichte, bauen das Thema aber auch überall dort ein, wo es nach oben drängt“, so Klag. Im Religionsunterricht habe sich eine Kollegin zum Beispiel mit der Frage: „Was macht das alles mit mir?“, beschäftigt. Darüber hinaus laufe das Schulleben aber weiter. „Das ist jetzt keine Zeit für Aktionismus.“

Ähnlich sieht das auch Susanne Marten-Cleef, Schulleiterin des Julius-Stursberg-Gymasiums in Neukirchen-Vluyn. „Wir haben auch an unserer Schule viele Schüler, die familiär selbst betroffen sind“, sagt sie. „Unserer Beratungslehrerinnen und -lehrer stehen bei Fragen und Ängsten für alle Schülerinnen und Schüler bereit. Natürlich werden wir das Thema auch in den Unterricht mit aufnehmen, aber dazu müssen wir uns erst einmal selbst sammeln und eine vernünftige Art finden, wie mit dem Thema umzugehen ist.“

Man dürfe nicht vergessen, dass die Kinder durch die seit zwei Jahren anhaltende Pandemie eh schon sehr vorbelastet seien, daher sei ein sensibler Umgang mit dem Thema Krieg umso wichtiger, blinder Aktionismus nicht zielführend. „Unsere jungen Schülerinnen und Schüler durften am Altweiber-Donnerstag verkleidet zu Schule kommen, das hat allen gutgetan, auch wenn die Stimmung natürlich trotzdem gedämpft war“, berichtet Marten-Cleef. Im Mai sei schon seit Längerem ein Friedenskonzert an der Schule geplant, dieses sei unter den jetzigen Umständen wichtiger denn je.

„Es ist sehr bedrückend, mitzubekommen, wenn selbst die jungen Schüler schon morgens im Bus über Krieg sprechen“, so Marten-Cleef.

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