Bei den Abkommen geht es insbesondere um den Ausbau der Zusammenarbeit beider Länder in der Wirtschaft. Über den Umfang des russischen Kredits an Havanna wurde zunächst nichts bekannt. Ministerpräsident Wladimir Putin hatte Kuba vergangene Woche einen Kredit in der Höhe von umgerechnet 15 Millionen Euro zum Kauf russischer Produkte in Aussicht gestellt. Weitere von russischen und kubanischen Ministern geschlossene Abkommen betreffen eine engere Kooperation in den Bereichen Automobilindustie, Landwirtschaft, Fischerei, Luftfahrt sowie Bildung, Wissenschaft, Tourismus und Sport.

Rohstoffabkommen untezeichnet

Medwedew bedauerte zu Beginn der Unterredung mit Castro das "bescheidene" Ausmaß des Handelsvolumens zwischen beiden Ländern von umgerechnet 186 Millionen Euro in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres. Zum angestrebten Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen gehören unter anderem Pläne eines russischen Konsortiums, Ölvorräte im Golf von Mexiko vor Kubas Küste zu erschließen und bei der Nickel-Produktion in Kuba zusammenzuarbeiten.

Castro sprach von einem "großen historischen Augenblick" in den beiderseitigen Beziehungen zwischen "langjährigen Freunden", die "gute und schlechte Zeiten" erlebt hätten. Während des Kalten Krieges waren Moskau und Havanna enge Partner, nach dem Ende der Sowjetunion kühlten die Beziehungen zum sozialistischen Kuba jedoch ab. Erst in den vergangenen Monaten näherten sich beide Staaten wieder stärker aneinander an.

Am Donnerstag hatten Castro und Medwedew einen Jagdausflug in der Nähe von Medwedews Residenz in Sawidowo bei Moskau unternommen. Für Montag ist ein Treffen Castros mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin geplant, für Dienstag eine Unterredung mit Kirill, dem neuen Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche.