Nach Kritik wegen Olympia und Corona Premierminister von Japan tritt wohl bald zurück

Tokio · Nach der Ankündigung, dass er nicht wieder zum Parteivorsitzenden kandidieren wird, sind wohl auch seine Tage als Premierminister bald gezählt. So soll der Weg für einen Nachfolger frei werden.

 Yoshihide Suga, Japans Premierminister, tritt wahrscheinlich schon Ende des Monat zurück.

Yoshihide Suga, Japans Premierminister, tritt wahrscheinlich schon Ende des Monat zurück.

Foto: dpa/Kimimasa Mayama

Der japanische Premierminister Yoshihide Suga tritt wahrscheinlich zum Ende des Monats als Regierungschef zurück. Suga habe Vertretern der regierenden Liberaldemokratischen Partei am Freitag mitgeteilt, dass er bei den Wahlen um den Parteivorsitz am 29. September nicht antreten werde, sagte Generalsekretär Toshihiro Nikai.

Sugas Amtszeit als Parteichef endet am 30. September. Wegen der Mehrheit der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Parlament übernimmt der Parteichef der LDP gewöhnlich auch das Amt des Regierungschefs.

Suga hatte zu Beginn seiner Amtszeit in Umfragen hohe Zustimmungswerte um die 70 Prozent erzielt. Doch eine Serie von Skandalen um Vetternwirtschaft mehrerer Parteimitglieder sowie Sugas Umgang mit der Corona-Pandemie und die erst spät in Schwung gekommene Impfkampagne ließen seine Popularität im Volk stark absinken. Auch sein Festhalten an den Olympischen Spielen in Tokio trotz der Pandemie stieß auf Kritik. Jüngsten Medienumfragen zufolge unterstützen ihn nur rund 26 Prozent der Befragten. Premierminister wurde er Mitte September vergangenen Jahres.

Dass er nicht für den Parteivorsitz kandidiert, soll der Partei ermöglichen, vor den Parlamentswahlen in Japan noch in diesem Jahr eine neue Person an der Spitze zu haben. Die Parlamentswahlen müssen bis Ende November abgehalten werden.

(lils/dpa)
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