Israel und Palästina Kerry optimistisch für Friedensgespräche

Jerusalem · US-Außenminister John Kerry will Bewegung in die vor wenigen Monaten wieder aufgenommenen, aber stockenden israelisch-palästinensischen Friedensgespräche bringen.

Palästinenser demonstrieren für eigenen Staat
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Vor Beginn der Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochmorgen äußerte sich Kerry in Jerusalem optimistisch, dass die Spannungen und Schwierigkeiten zwischen beiden Seiten überwunden werden könnten. "Das kann erreicht werden mit gutem Willen und ernsthaften Bemühungen beider Seiten", sagte er. Kerry forderte Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auf, "wahre Kompromisse" zu machen und "harte Entscheidungen" zu treffen.

Netanjahu seinerseits zeigte sich besorgt über den Stand der Verhandlungen. Die Friedensgespräche seien wegen des Verhaltens der Palästinenser bedroht, meinte er. "Ich sorge mich um die Fortschritte, weil ich sehe, dass die Palästinenser damit fortfahren, künstliche Krisen zu schaffen und vor gewichtigen Entscheidungen weglaufen, die für einen wahrhaften Frieden nötig wären", meinte er.

Die Gespräche zwischen beiden Seiten waren im Juli nach mehrjähriger Unterbrechung wieder angelaufen und sollen planmäßig im kommenden April enden. Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen erwarten Beobachter jedoch, dass sich die US-Regierung möglicherweise stärker engagieren wird und Anfang kommenden Jahres einen eigenen Friedensplan vorlegen könnte.

Kerry wollte nach seinem Treffen mit Netanjahu nach Bethlehem in das Westjordanland reisen, um dort mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammenzutreffen. Konfliktpunkte der Verhandlungen sind unter anderem Israels Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten, die die Palästinenser für ihren geplanten eigenen Staat zurückhaben möchten. Erst kürzlich hatte Israel mit neuen Wohnungsbauplänen in Ost-Jerusalem die Palästinenser erzürnt.

(ap)
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