„Akt der Respektlosigkeit“ China verärgert über Treffen von Maas mit Hongkong-Aktivist Wong

Berlin · Bei seinem Besuch in Deutschland hat sich Hongkongs Protestanführer Joshua Wong auch mit Heiko Maas getroffen. Die Führung in China ist über das Treffen mit dem Außenminister überhaupt nicht amüsiert und hat dies auch kundgetan.

 Joshua Wong und Heiko Maas am Montagabend in Berlin.

Joshua Wong und Heiko Maas am Montagabend in Berlin.

Foto: dpa/Michael Kappeler

China hat den Besuch des bekannten Hongkonger Aktivisten Joshua Wong in Deutschland scharf verurteilt. Die chinesische Seite äußere „starke Unzufriedenheit“ über die Entscheidung Deutschlands, „Separatisten aus Hongkong die Einreise zu gestatten und sich an Aktivitäten gegen China zu beteiligen“, sagte Hua Chunying, eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums, am Dienstag. China habe formell gegen den Besuch und ein Treffen Wongs mit Außenminister Heiko Maas (SPD) protestiert.

Wong hatte kurz nach seiner Ankunft am Montag in Berlin größere Unterstützung für die Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone gefordert. „Ich hoffe, dass Menschen weltweit die Leute in Hongkong unterstützen, die für Freiheit und freie Wahlen kämpfen“, sagte der 22-Jährige der „Bild“-Zeitung.

Wong war am Abend auf dem Berliner Flughafen Tegel angekommen. Auf einem von der „Bild“-Zeitung organisierten Fest im Dachgarten-Restaurant des Bundestags in Berlin sprach der 22-Jährige im Anschluss unter anderem mit Außenminister Heiko Maas (SPD). Wong war am Sonntagmorgen vor seiner geplanten Abreise zunächst am Hongkonger Flughafen festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, seine Kautionsbedingungen verletzt zu haben.

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Protesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei endeten. Die Protestbewegung befürchtet steigenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong. Auch fordern die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten.

(mja/AFP)
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