Nach Streit mit der EU-Kommission Italiens Abgeordnete billigen Haushaltsplan der Regierung

Rom · Die EU-Kommission hatte die ursprünglichen Haushaltspläne Italiens im Oktober zurückgewiesen. Nun hat das italienische Abgeordnetenhaus den überarbeiteten Haushaltsplan der Regierung gebilligt.

 Giuseppe Conte (l), Ministerpräsident von Italien, und Wirtschaftsminister Giovanni Tria während der Vertrauensfrage zum Haushaltsgesetz im Parlament.

Giuseppe Conte (l), Ministerpräsident von Italien, und Wirtschaftsminister Giovanni Tria während der Vertrauensfrage zum Haushaltsgesetz im Parlament.

Foto: dpa/Fabio Frustaci

Das italienische Abgeordnetenhaus hat den überarbeiteten Haushaltsplan der Regierung am Samstag gebilligt. In einer Vertrauensabstimmung sprachen 327 Abgeordnete der Koalition aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der Rechtsaußenpartei Lega das Vertrauen aus, 228 stimmten gegen den Haushaltsentwurf, ein Abgeordneter enthielt sich. Die Koalition in Rom hatte nach mehrwöchigen Verhandlungen mit der EU-Kommission ihren ursprünglichen Budgetentwurf überarbeitet, um ein Defizit-Strafverfahren und milliardenschwere Geldbußen zu verhindern.

Die EU-Kommission hatte die ursprünglichen Haushaltspläne Italiens im Oktober zurückgewiesen. Sie begründete die erstmalige Ablehnung des Budgetentwurfs eines Mitgliedstaats damit, dass er gegen die Haushaltsregeln der Europäischen Union verstoße.

Angesichts eines drohenden Defizitverfahrens, das zu milliardenschweren Geldbußen für Rom oder der Streichung von EU-Hilfen hätte führen können, hatte die italienische Regierung Abstriche in ihren Haushaltsplänen für das kommende Jahr angekündigt.

Der Senat hatte den neuen Haushaltsentwurf bereits am vergangenen Wochenende gebilligt. Das Budget 2019 sieht nun eine Neuverschuldung von 2,04 des Bruttoinlandsprodukts vor - statt der ursprünglich geplanten 2,4 Prozent. Das Wirtschaftswachstum für 2019 wird demnach mit 1,0 Prozent prognostiziert - statt wie bisher mit 1,5 Prozent. Italiens Schuldenlast beträgt etwa 130 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts.

(lukra/AFP)
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