Begnadigung durch ägyptischen Präsidenten Hunderte Inhaftierte werden freigelassen

Kairo · Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat die Freilassung von 572 durch das Militär verurteilten und inhaftierten Zivilisten angeordnet.

Mohammed Mursi - Ex-Präsident und Muslimbruder
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Der Staatschef habe entschieden, die Gefangenen zu begnadigen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Mena. Seit dem Sturz des früheren ägyptischen Staatschefs Husni Mubarak im Februar 2011 hatte der regierende Oberste Militärrat fast 12.000 Zivilisten inhaftiert. Mehr als 9700 von ihnen wurden inzwischen wieder freigelassen.

Mursi, der im Juni vereidigt worden und nach seiner Wahl zum Staatschef aus der islamistischen Muslimbruderschaft ausgetreten war, traf am Donnerstag auch den Chef der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, Chaled Meschaal.

Bei dem Gespräch habe er "Ägyptens Unterstützung für die Palästinenser in Gaza" zugesagt, berichtete Mena. Das Büro des palästinensischen Regierungschefs im Gazastreifen, Ismail Hanija, teilte zudem mit, für kommende Woche sei ein Treffen mit Mursi in Kairo geplant.

Nachdem die Hamas der von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geführten Fatah im Jahr 2007 die Macht im Gazastreifen entwendet hatte, hatten Ägypten und Israel die dortige Führung mit Strafmaßnahmen belegt.

Mubarak lockerte die ägyptischen Sanktionen zwar im Jahr 2010 zwar ein wenig, ließ aber weiterhin keinen Handel über die gemeinsame Grenze hinweg zu. Mursi, der in Ägypten einen Machtkampf mit dem Militärrat austrägt, stellte sich vor seiner Wahl mit radikalen Ansichten hinter die Palästinenser, schlägt inzwischen aber gemäßigtere Töne an.

(AFP)
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