IAEA wollte freien Zugang in Teheran Atomgespräche enden offenbar ohne Ergebnis

Wien · Die zweitägigen Verhandlungen zwischen dem Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Teheran sind offenbar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die IAEA-Delegation werde am Freitagmorgen zurück am Sitz der Behörde in Wien erwartet, sagte ein Diplomat am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

2012: Iran zeigt seine Atomprojekte
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Foto: dpa, Presidential Official Website

Die IAEA verlangt freien Zugang zu iranischen Anlagen, Dokumenten und Experten, um dem Verdacht auf eine militärische Dimension des Atomprogramms nachgehen zu können. Die IAEA-Delegation unter Leitung des Belgiers Herman Nackaerts war am Mittwoch nach Teheran gereist. Die iranische Seite wurde angeführt vom Vertreter Irans bei der IAEA, Ali Asghar Soltanieh.

Das vorherige Treffen im Dezember hatte nur einen Tag gedauert. Beide Seiten hatten anschließend von "guten Diskussionen" gesprochen. Nun sollen die Gespräche zum iranischen Atomprogramm Ende Januar womöglich in Istanbul von der 5+1-Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland fortgesetzt werden.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Mantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück und beharrt auf seinem Recht zur Nutzung der Atomenergie. Insbesondere weigert er sich, auf die Anreicherung von Uran zu verzichten. Um Teheran zum Einlenken zu bewegen, haben der UN-Sicherheitsrat sowie die EU und die USA mehrere Runden von Sanktionen verhängt. Israel betrachtet eine iranische Atombombe als Bedrohung seiner Existenz und droht mit einem Militärangriff auf die iranischen Atomanlagen.

(AFP/felt)
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