Frankreich rechnet mit langem Einsatz Deutschland schickt zwei Transall nach Mali

Paris · Deutschland wird sich am internationalen Militäreinsatz in Mali zunächst nur mit zwei Flugzeugen beteiligen. Frankreich rechnet damit, dass der Militäreinsatz in dem westafrikanischen Land lange dauern wird. Am Mittwoch haben die französischen Streitkräfte ihre Bodenoffensive eingeleitet.

Krieg in Mali - was kommt auf Deutschland zu?
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Foto: afp, ROMARIC OLLO HIEN

Die beiden Maschinen vom Typ Transall sollen Truppen der westafrikanischen Wirtschaftsunion Ecowas in die malische Hauptstadt Bamako bringen. "Diese Maßnahme kann unverzüglich beginnen", sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwoch in Berlin. Der Einsatz erfordere kein Mandat des Bundestags. Zuvor war die Entsendung von insgesamt fünf Maschinen geprüft worden.

Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte am Mittwoch, zwar seien die französischen Einsatzkräfte derzeit in einer besseren Situation als vergangene Woche. Doch die Kämpfe dauerten an. "Sie werden lange dauern, denke ich", sagte Le Drian dem Hörfunksender RTL.

Französische Bodentruppen seien dabei, in den Norden des Landes vorzudringen. "Bis jetzt hatten wir einige Soldaten in (der Hauptstadt) Bamako, um die Bevölkerung zu schützen, die Europäer, und die Stadt... Nun erreichen die Soldaten den Norden", sagte er. Präsident Francois Hollande hatte am Dienstag erklärt, die französischen Soldaten würden so lange in der ehemaligen Kolonie bleiben, bis in dem Land wieder Stabilität eingekehrt sei.

Hollande hatte aber auch gesagt, er hoffe, in den nächsten Tagen oder Wochen, den Einsatz an die afrikanischen Soldaten zu übertragen. Seit vergangenen April kontrollieren islamistische Rebellen den Norden Malis.

"Es wird direkte Gefechte geben"

Nach tagelangen Luftangriffen auf die Stellungen der islamistischen Rebellen in Mali haben die französischen Streitkräfte am Mittwoch ihre Bodenoffensive eingeleitet. Der Vormarsch habe bereits in der Nacht begonnen, sagte der französische Generalstabschef Admiral Edouard Guillaud im Fernsehsender Europe 1.

Die Truppen verließen die relativ sichere Region rund um die Hauptstadt Bamako und rückten gen Norden vor, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian. "Innerhalb von Stunden wird es direkte Gefechte geben", kündigte Generalstabschef Guillaud an.

(REU/dpa/APD/csr)
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