Neue Forschungsstudie Amerika wurde vermutlich zweimal besiedelt

Frankfurt/Main (RPO). Der amerikanische Kontinent ist einer Studie zufolge wahrscheinlich zweimal unabhängig voneinander besiedelt worden. Der letzte gemeinsame Vorfahr der frühen und heutigen Ureinwohnergruppen muss außerhalb Amerikas gelebt haben, wie eine Forschergruppe aus Deutschland, Chile und Brasilien herausfand.

Für die Studie wurden Skelette aus Südamerika herangezogen, die zwischen 7.500 und 11.500 Jahren alt sind. Die Unterschiede zwischen den Menschengruppen sind demnach so groß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die frühesten Bewohner der Neuen Welt die direkten Vorfahren der heutigen Population amerikanischer Ureinwohner sind, erklärten die Forscher.

Am wahrscheinlichsten ist der Studie zufolge, dass zwei Gruppen unabhängig voneinander aus Nordostasien nach Amerika einwanderten. Frühe Einwanderer aus Nordostasien könnten über die Bering-Straße zwischen dem heutigen Russland und Alaska auf den Kontinent gelangt sein und frühe amerikanische Populationen in Süd- und Zentralamerika begründet haben.

"Diese erste Ausbreitung geschah wahrscheinlich vor der Entwicklung der besonderen Schädelmerkmale, die amerikanische Ureinwohner heute auszeichnet", teilten die Forscher mit. Diese Schädelform wäre dann über eine zweite Einwanderungswelle aus Ostasien über die gleiche Route nach Amerika gekommen.

(apd/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort