Die Behörden vermuteten am Mittwochmorgen noch bis zu neun Menschen unter den Trümmern des teilweise eingestürzten Hauses. Der Minister für Katastrophenschutz, Sergej Schoigu, nannte als mögliche Ursache der Explosion am Dienstagabend eine undichte Gasleitung.

Schoigu sagte der Nachrichtenagentur Interfax, vier Menschen seien lebend aus den Trümmern geborgen worden. In anderen Agenturmeldungen war von acht Geborgenen die Rede. Laut Schoigu wurden mindestens 40 Wohnungen in dem Haus zerstört. Die Explosion ereignete sich der Polizei zufolge im zweiten Geschoss. In dem Haus im Norden von Moskau klaffte ein 15 Meter breites Loch. Rettungsmannschaften durchsuchten die Trümmer mit Spürhunden nach Verschütteten, die Arbeiten dauerten die Nacht hindurch an.

Am frühen Morgen bestätigte ein Sprecher des Ministeriums für Notlagen zunächst ein Todesopfer. Im Verlauf der Rettungsarbeiten wurden dann drei weitere Leichen geborgen, darunter die einer Frau und die eines jungen Mädchens.

Bewohner des Hauses widersprachen der Vermutung der Behörden, es handele sich wahrscheinlich um eine Gasexplosion. Nach der Detonation hätten sie den Geruch von Schießpulver wahrgenommen, nicht jedoch den von Gas. Experten zufolge könnte es sich dabei aber um den Geruch von explodierendem Putz gehandelt haben.

Vor drei Jahren hatte eine Serie von Bombenanschlägen in Mietshäusern von Moskau und anderen Städten rund 300 Menschen das Leben gekostet. Die Regierung hatte tschetschenische Rebellen für die Anschläge verantwortlich gemacht und Truppen in die Kaukasusrepublik entsandt.