„Begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern“ Verleger Klaus Wagenbach mit 91 Jahren gestorben

Berlin · Halb Kommunist, halb Konservativer – das Leben des Verlegers Klaus Wagenbach vereinte RAF-Texte mit Franz Kafka und Ingeborg Bachmann. Nun starb er in Berlin.

 Der 1930 geborene Verleger Klaus Wagenbach ist am Freitag in Berlin gestorben.

Der 1930 geborene Verleger Klaus Wagenbach ist am Freitag in Berlin gestorben.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Der Verleger Klaus Wagenbach ist tot. Er starb am Freitag in Berlin im Alter von 91 Jahren, wie sein Verlag am Montag mitteilte. Er sei gestorben „begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern“, hieß es. „Seinem Lebensmotto entsprechend werden wir seinen Verlag weiterführen: "Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden".“

Der in Berlin geborene Wagenbach begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Der Schriftsteller Frank Kafka wurde zur großen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Autor. 1964 gründete er seinen eigenen Verlag in West-Berlin. Er verlegte die Autoren Günter Grass, Hans Werner Richter oder Ingeborg Bachmann.

Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Er stand auch für aufwendig gemachte Bücher, sie sollten „hundert Jahre halten“, sagte er. 2002 übernahm Susanne Schüssler den Verlag, Wagenbachs dritte Ehefrau.

(jma/dpa)
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