Geburtstagsfeier in Hamburg "Happy Birthday": Die Milka-Kuh wird 30

Hamburg (rpo). Deutschlands berühmtestes Rindvieh ist lila und tatsächlich schon 30 Jahre alt. Zahlreiche Promis feierten ihren Geburtstag unter dem Motto "Happy Birthday to Kuh" im Hamburger Kunsthaus Barlachhalle.

<P>Hamburg (rpo). Deutschlands berühmtestes Rindvieh ist lila und tatsächlich schon 30 Jahre alt. Zahlreiche Promis feierten ihren Geburtstag unter dem Motto "Happy Birthday to Kuh" im Hamburger Kunsthaus Barlachhalle.

Hier präsentierten zahlreiche Promis wie Jenny Elvers, Blümchen, und der Skispringer Martin Schmidt ihre selbst gemalten Geburtstagsgeschenke: Bilder mit dem Kuh-Motiv. Die sollen bei Internet-Auktionshaus ebay zu Gunsten von UNICEF versteigert werden. Zur Feier des Tages schnitten sie eine Geburtstagstorte an, Milka-Chef Peter Reinecke und der Verpackungsdesigner Peter Schmidt hielten eine Festrede.

Etwa 400 Millionen Milka-Tafeln bringt Hersteller Kraft-Food jährlich unter die Verbraucher, macht statistisch für jeden fünf Stück pro Jahr. Seit 1901 wurden allein in Deutschland etwa zwei Millionen Tonnen Milka-Schokolade genascht.

Schon die ersten lila Tafeln von 1901 hatten ein Alpen-Panorama mit einer Kuh, allerdings einer schwarz-weißen. Der Durchbruch für die "zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt", kam erst, als die Werbeagentur Young & Rubicam 1973 eine lebende Milchkuh für Werbespots mit wasserlöslicher Farbe lila anmalte. Der Farbton ist übrigens rechtlich geschützt. Allerdings waren Anfang der 70er Jahre noch rund 75 Prozent aller Fernseher Schwarz-weiß-Geräte. Um die lila Kuh trotzdem in den Köpfen zu verankern, verteilte Milka lila Pappbrillen und veranstaltete Gewinnspiele. Und das hatte Folgen. Als 1995 40.000 bayerische Schüler ein Bauernhofposter ausmalten, war die Kuh bei jedem dritten Kind lila.

Rund 110 TV-Spots gibt es inzwischen mit dem "Superstar der deutschen Werbung". Es ist immer ein Tier der Rasse Simmenthaler mit großem Kopf und geradem Rücken, aber eben immer eine andere. Dennoch hält sich auf Kuh-Fanseiten im Internet hartnäckig das Gerücht, die Milka-Kuh höre auf den Namen "Schwalbe" und hätte 1990 aus Altersgründen geschlachtet werden sollen. Die Öffentlichkeit habe protestiert, "Schwalbe" habe deshalb am Leben bleiben dürfen und Kraft-Food spende jährlich 6.000 Schweizer Franken für ihr Gnadenbrot. Der Hersteller bezeichnet die rührende Geschichte allerdings als Erfindung. Allein bis 1990 hätten etwa 20 Kühe als Werbemodels gedient.

Mittlerweile hat der Wiederkäuer ein reges Eigenleben entwickelt: Im Internet vertreibt Milka die Kuh als Plüschtier, auf Bettwäsche ist sie ebenso präsent wie auf Gläsern und Toastern. Seit einigen Jahren ist sie auch auf den Skipisten präsent: Skispringer Martin Schmidt und Österreichs Abfahrtsstar Hermann Maier fahren mit lila Kuh-Helm.

Welches Erfolgsgeheimnis steckt hinter dem Rindvieh? "Die Kuh liefert die Milch für unsere Schokolade und steht für die Alpenwelt", erklärt Milka-Chef Peter Reinecke. "In den Alpen ist die Luft reiner, das Wasser klarer und das Gras grüner als anderswo."

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