Über zehn Stunden "Was machen wir hier?" - Marathon-Befragung von Volmer

Berlin (rpo). Thomas Gottschalk ist dafür bekannt, vorgesehene Sendezeit locker zu sprengen. Doch gegen den Untersuchungsauschuss zur Aufklärung der Visa-Affäre ist der blonde Moderator ein Waisenknabe. Nach rund zehn Stunden war die Befragung des ehemaligen Staatsminister Ludger Volmer noch immer nicht beendet.

 Die Fernsehübertragungen aus dem Untersuchungsausschuss trafen auf reges Zuschauerinteresse.

Die Fernsehübertragungen aus dem Untersuchungsausschuss trafen auf reges Zuschauerinteresse.

Foto: ddp, ddp

Volmer (Grüne) war am Donnerstag auf dem Ereigniskanal Phoenix - zwei Pausen schon abgezogen - über neun Stunden lang zu sehen. Um 9.07 Uhr begann seine Befragung im Visa-Untersuchungsausschuss. Um 19.00 Uhr dauerte sie immer noch an.

Einen geplanten Auftritt in der Sendung "Maischberger" um 17.10 Uhr musste der Nachrichtensender n-tv kurzerhand verschieben.

Immerhin waren nach Volmer noch drei weitere Zeugen geplant. Die Ausschussmitglieder haben jedoch schon häufiger Sitzfleisch bewiesen. Oft dauern die Sitzungen bis in den späten Abend, unlängst war gar erst nachts um halb drei Schluss. Penibel achtet jede Fraktion auf die ihr zustehende Redezeit, auch wenn manche Frage schon mehrfach gestellt worden war.

Doch unter dem Eindruck der TV-Bilder schlug SPD-Obmann Olaf Scholz am Donnerstagabend Erstaunliches vor. Vor der dritten Volmer-Befragungsrunde regte Scholz eine Halbierung der Redezeit für die Rest-Befragung von Volmer an. Die Menschen am Fernsehen fragten sich doch: "Was machen wir hier?". Zwar lehnte die Union das Ansinnen ab. Die SPD verzichtete jedoch generös auf neun Minuten Redezeit.

(afp)
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