"Das Labyrinth" am Mittwoch in der ARD Vorletzte "Bloch"-Folge mit Dieter Pfaff

Köln · Eine Woche nach dem Tod des Schauspielers zeigt die ARD am heutigen Mittwochabend eine von zwei noch nicht ausgestrahlten Folgen aus der Serie um den Seelendetektiv Maximilian Bloch. "Das Labyrinth" ist eine von Pfaffs besten Arbeiten.

Szenen aus "Bloch – das Labyrinth"
8 Bilder

Szenen aus "Bloch – das Labyrinth"

8 Bilder

Maximilian Bloch hat es endgültig geschafft: Er hat seine Lebensgefährtin Clara (Ulrike Krumbiegel) so lange vertröstet und seiner Arbeit und seinen Patienten den Vorzug gegeben, dass sie sich immer häufiger mit ihrem Kollegen Oliver trifft und schließlich fremdgeht. Es sind Dieter Pfaffs größte Momente in dieser Folge, wenn er wie ein Berg des Elends mit Claras Jacke im dunklen, leeren Schlafzimmer sitzt.

Die Folge "Das Labyrinth" zeigt den in der vergangenen Woche an Krebs gestorbenen Schauspieler Dieter Pfaff als Seelendetektiv Bloch erstmals hilflos. Natürlich ist der Psychologe schlau genug, Clara wegen ihrer Affäre nicht zu sehr zu drängen, sich zu entscheiden. Und sie sagt es ihm auch auf den Kopf zu: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst."

Serie läuft bereits seit 2002

Doch das ist nicht sein einziges Problem: Bloch droht, seine Zulassung zu verlieren, denn er hat sich schwer in einem Fall verheddert. Jens, ein Versicherungsmathematiker, schlägt regelmäßig seine Freundin Andrea. Da der Patient eigentlich so friedfertig ist, dass er seine Ausbrüche unter Kontrolle bringen könnte, interessiert sich Bloch für dessen Freundin.

Sie blockt nicht nur den Vorschlag einer Paartherapie ab, sondern auch alle Fragen nach ihrer Vergangenheit. Er erkennt ein Muster darin, wie sie ihren Freund Jens systematisch bis zum Kontrollverlust treibt. Nur warum? Bloch ist überzeugt, dass sie lügt, und ahnt, dass Andrea vielleicht der schwerwiegendere Fall ist. Als er sie außerhalb seiner Sprechstunden in die Praxis lässt, erfindet sie eine Vergewaltigung und zeigt ihn an. Bloch steht mit dem Rücken zur Wand.

Wie alle "Bloch"-Folgen lebt auch "Das Labyrinth" nicht von Pfaff allein, der hier eine seiner besten Leistungen in der seit 2002 laufenden Serie zeigt, sondern auch von ausgesucht guten Darstellern seiner Patienten. Jens wird von Devid Striesow ("Bella Block", "Tatort" Saarbrücken) gespielt, der den schüchternen, zwischen Kontrolliertheit und Kontrollverlust pendelnden Zahlenmensch mit hoher Glaubwürdigkeit verkörpert.

Gerade zu umwerfend spielt Birgit Minichmayr ("Der Untergang", "Das weiße Band") seine schwer gestörte Freundin Andrea, die von einem massiven Schuldkomplex und einer heftigen narzisstischen Störung beherrscht wird. Minichmayr verkörpert die Jens immer heftiger an sich bindende und immer bedrohlicher werdende Frau mit einer Intensität, die schwächere Mitspieler als Pfaff, Striesow und Krumbiegel in der Kammerspiel-Atmosphäre von "Bloch" wohl verblassen ließe.

Vor Bekanntwerden von Pfaffs Erkrankung gedreht

Bloch kehrt in die ersten Begegnungen mit Andrea und Jens zurück, um einen Ansatzpunkt zu finden. In einem Rollenspiel, in dem Andrea mit Pralinen ihre Familie nachstellen sollte, hat sie ein Familienmitglied verschwinden lassen. Bloch macht sich auf die Suche nach Andreas Vergangenheit und kämpft gleichzeitig um seine Lebensgefährtin und seine Zulassung.

"Das Labyrinth", im März 2012 vor dem Bekanntwerden von Pfaffs Erkrankung gedreht, hält, was der Titel verspricht: Es ist ein sehr dunkler Parforceritt durch die dunklen Gebiete der Seele. Es ist die vorletzte von insgesamt 24 "Bloch"-Folgen, die seit 2002 mit Dieter Pfaff gedreht wurden. Für die letzte mit dem Arbeitstitel "Die Lavendelkönigin" von Regisseur Michael Verhoeven gibt es noch keinen Sendetermin.

"Bloch: Das Labyrinth", ARD, 20.15 Uhr

(RP/das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort