ARD-Tatort "Scherbenhaufen" Recht verbissen, aber spannend

Düsseldorf · Nach den zuletzt eher müden Fällen aus Stuttgart wurde es langsam wieder Zeit für einen starken Krimi aus Schwaben. Mit dem Mittelstands-Drama "Scherbenhaufen" gelang den Machern zwar keine Sternstunde aber ein solider und spannender Krimi.

 Die Beichte des Chefs: Otto Mellies und Felix Klare im Tatort "Scherbenhaufen".

Die Beichte des Chefs: Otto Mellies und Felix Klare im Tatort "Scherbenhaufen".

Foto: dpa, Swr, peter A. Schmidt

Ein Firmen-Patriarch, der an der Globalisierung verzweifelt. Söhne, die um ihr Erbe streiten und ein verzweifelter Arbeiter, der nach 30 Jahren ohne Schuld vor die Tür gesetzt wurde. Die Figuren in "Scherbenhaufen" kamen dem Zuschauer irgendwie bekannt vor. Und doch gelang ein sehenswerterKrimi, bei dem lange unklar war, wer sich nun wirklich die Finger schmutzig gemacht hat.

Dass Kommissar Sebastian Bootz (Felix Klare) undercover als Leibwächter ermitteln musste, verlieh der Geschichte reichlichTempo. Otto Mellies spielt den alten Chef Otto Imberger so eindrücklich, dass der Zuschauer bis zum Ende hofft, der Alte möge doch noch irgendwie heil aus der Sache rauskommen.

Gibt es was zu bemängeln? Nun, in Stuttgart ging es mal wieder recht ernst und verbissen zu. Thorsten Lannert (Richy Müller) bekommt die Mundwinkel nie so recht hoch. Diese Coolness kann man mögen, muss man aber nicht. Für einen besonderen Charme sorgt aber weiterhin die gewachsene Männerfreundschaft der beiden Kommissare.

Und so blieb unter dem Strich einfach ein guter Sonntagskrimi.

(csi)
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