Bergbauschäden in Mülheim U-Bahn wegen Einsturzgefahr gesperrt

Düsseldorf (RPO). Einsturzgefahr. Die Linie U18 zwischen Mülheim an der Ruhr und Essen ist bis auf Weiteres gesperrt. Durch Probebohrungen wurden Hohlräume unterhalb der Strecke ausgemacht. Als Grund werden Bergbauschäden vermutet. Die Sperrung wird voraussichtlich mehrere Tage andauern.

In dem Mülheimer U-Bahnhof Mühlenfeld seien Gebäudeschäden festgestellt worden, die offenbar durch einen Bergbauschaden verursacht wurden, sagte ein Sprecher der für Bergbau zuständigen Bezirksregierung Arnsberg am Montag. Der U-Bahnhof wurde vorsorglich gesperrt, auf dem Streckenabschnitt der Linie 18 wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Nach Angaben des Sprechers sollen zehn tragende Säulen im Untergrund des U-Bahnhofs überprüft werden. Die Arbeiten hatten schon am Wochenende begonnen, zwei Säulen wurden bereits mit Beton verfüllt. Wann die Aktion abgeschlossen und die Strecke wieder freigegeben werden könne, sei derzeit noch nicht absehbar, hieß es.

Überdies begann die Bezirksregierung am Montag auch mit der Überprüfung der über 1.800 Bergbauschächte im Ruhrgebiet. Bei rund 200 Schächten wurde Handlungsbedarf festgestellt, bei 20 möglicherweise "risikobehafteten Schächten" gilt höchst Priorität - dazu zählt auch eine Schule in Essen, unter der sich ein Schacht aus dem 19. Jahrhundert befindet. Am Schulgebäude selbst seien bislang aber keine Rissbildungen festzustellen, erklärte die Behörde. Um den Schulbetrieb nicht zu stören, finden die Arbeiten jetzt in den Herbstferien statt. Sollten Hohlräume unter dem Gebäude festgestellt werden, sollen sie verpresst oder verfüllt werden.

Mit den Sicherungsmaßnahmen solle mehr für die Sicherheit der Menschen im Ruhrgebiet gemacht werden, sagte der Arnsberger Regierungspräsident Gerd Bollermann (SPD): "Wir wollen nicht mehr nur auf spektakuläre Tagesbrüche reagieren - wie in der Vergangenheit in Bochum oder Siegen." Die Landesregierung habe für die Umsetzung des Programms in diesem Jahr zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die MVG hat bereits einen Ersatzverkehr für Fahrgäste eingerichtet.

(dapd/pst)
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